Italien: Verletzte bei Hetzjagd auf Flüchtlinge in Rosarno

Wie die Nachrichtenagentur AFP am 08.01.2010 unter Berufung auf die italienische Agentur Ansa berichtet, ist es in Rosarno am Freitagabend zu massiven Angriffen von Bewohnern auf die protestierenden Flüchtlinge gekommen: Rund hundert mit Knüppeln und Eisenstangen bewaffnete Einwohner von Rosarno bauten demnach Barrikaden in der Nähe eines Lokals, wo viele Einwanderer einkehren. Einige Einwohner hatten Kanister mit Benzin dabei, andere besetzten das Rathaus. (…) Wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa unter Berufung auf die Polizei meldete, wurden zwei mit Schrotflinten angeschossene Einwanderer leicht verletzt in ein Krankenhaus in Polistena gebracht. Zwei weitere wurden durch Schläge mit Eisenstangen schwer verletzt. Laut Ansa fuhren Einwohner der Stadt außerdem fünf Afrikaner absichtlich mit ihren Autos ang. Bei der Hetzjagd seien neun Afrikaner verletzt worden, zwei von ihnen schwer. Insgesamt sind nach Angaben der Stadtverwaltung bisher 37 Menschen verletzt worden, 19 Einwanderer und 18 Polizisten.

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siehe auch: Italien: Auseinandersetzungen zwischen Polizei und illegalisierten Flüchtlingen in Rosarno. In der kalabrischen Kleinstadt Rosarno ist es seit Donnerstag mehrfach zu Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und Arbeitsmigranten ohne Papiere gekommen. In der Online-Ausgabe vom 08.01.2010 der Tageszeitung Die Presse berichtet Korrespondentin Kordula Dörfler unter anderem:     Etwa 2000 „Clandestini“, „Heimliche“, wie die Italiener sagen, leben allein in Rosarno, einer Kleinstadt in Kalabrien, 70 Kilometer nördlich von Reggio Calabria. Von den rund 15.000 Bewohnern werden sie allenfalls geduldet, doch man braucht die Senegalesen und Kongolesen, Marokkaner und Ägypter, die jedes Jahr im Herbst kommen. In dem fruchtbaren Schwemmland an der Küste gedeihen Obst und Gemüse, und ohne die billigen Arbeitskräfte aus Afrika würde die Ernte verrotten.     In der Nacht auf Freitag explodierte der Funke, nicht zum ersten Mal. Rund 200 Afrikaner zogen durch Rosarno, zündeten Autos an und lieferten sich Straßenschlachten mit der Polizei. Mindestens 20 Menschen wurden verletzt. Zuvor war wahrscheinlich von einem fahrenden Auto aus auf einige der Wanderarbeiter geschossen worden, die auf dem Weg nach Hause waren.

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