Die Polizei – Dein Freund und Helfer. So sehen sich die Beamten gern selbst. Und so ist es wohl auch in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle. Dennoch gibt es immer wieder Beispiele, in denen Menschen gewalttätige Übergriffe von Polizisten beklagen. Sei es auf Demonstrationen oder auf der Wache. Auch Amnesty International beklagt, dass es diese Übergriffe gebe, vor allem aber, dass die Opfer wenig Aussicht darauf hätten, sich anschließend Recht zu verschaffen. (…) Cebbar Kockaya erstattet Anzeige gegen die Polizei, doch das Verfahren wird von der Staatsanwaltschaft vorläufig eingestellt. Keine Seltenheit, weiß Katharina Spieß von Amnesty International. Denn gegen Polizeibeamte ermitteln in der Regel die eigenen Kollegen. Im Klartext: die Polizei in Deutschland ermittelt gegen sich selbst. Das Ergebnis für die Opfer meist niederschmetternd: “Wir haben festgestellt, dass z.T. die Ermittlungen sehr schleppend sind, das heißt nicht unmittelbar. Wir haben auch festgestellt, dass sie nicht umfassend sind, dass nicht alle Beweise erhoben werden, die erhoben werden müssten, dass nicht alle Zeugen vernommen werden.” Amnesty fordert deshalb solche Polizeiübergriffe unabhängig untersuchen zu lassen. Typische Strategie: Gegenanzeige Denn auch in Nordrhein-Westfalen wurden 2010 fast 90% aller Ermittlungsverfahren gegen Polizeibeamte eingestellt. Die Kockayas müssen trotzdem vor Gericht – denn die Polizei hat nun ihrerseits Anzeige erstattet. Eine typische Strategie, meint der Anwalt von Cebbar Kockaya, Daniel Werner: “Das ist eine Form des Eigenschutzes der Polizei. Es soll dann gleich ein Gegenvorwurf konstruiert werden, um so eine bessere Ausgangslage für nachfolgende Verfahren zu haben.”
via westpol: Polizeigewalt