Reichsbürgerwehr-Stabschef kommt mit Bewährungsstrafe davon

Sechs Jahre musste Volker S. auf das Prozessende warten. Doch das zahlte sich aus: Die Wartezeit bewahrt den Reichsbürger-Sympathisant und Gründer des „Deutschen Polizeihilfswerks“ vor einem Gefängnisaufenthalt. Die Zeit war die beste Verbündete von Volker S. Sechs Jahre musste der 48-Jährige auf das Prozessende warten – sicher nicht leicht. Aber gerade die lange Wartezeit bewahrte ihn vor einem Gefängnisaufenthalt. Vor allem wegen der langen Verfahrensdauer wurden am Dienstag im Landgericht seine Haft- in Bewährungsstrafen umgewandelt. Wäre früher verhandelt worden, sähe das anders aus. Die Berufungsverhandlung gliederte sich in zwei Komplexe. Zum einen ging es um Übergriffe auf einen Gerichtsvollzieher in Bärwalde im November 2012. Volker S., Reichsbürger-Sympathisant und Gründer und „Generalstabchef“ des „Deutschen Polizeihilfswerkes“ (DHPW) hatte mit anderen Mitgliedern der selbst ernannten „Hilfstruppe für Recht und Ordnung“, den Mann festgesetzt, als er unter anderem Stromschulden eintreiben wollte. Man schloss ihn einem Hof ein, versuchte Handfesseln anzulegen und filmte alles zu „Schulungszwecken“.
Die Rede ist hier von nicht mehr ganz taufrischen Herrschaften, die mit einem seltsamen Mischmasch aus Polizei- und Juristendeutsch Anweisungen geben, teilweise polizeiähnliche Uniformen tragen und „Räuber und Gendarm“ spielen. Das wirkt lächerlich, aber keinesfalls lustig, sondern bedrohlich. So erlebte es auch der heute 58-jährige Geschädigte. Er war lange krank, ist nicht arbeitsfähig und noch immer in Behandlung. Allerdings, so erklärte ein Gutachter, litt der Mann schon vor dem Vorfall unter einer psychischen Erkrankung. Die Sache kann seine Probleme verstärkt haben, aber sie war nicht der alleinige Auslöser.

via dnn: Reichsbürgerwehr-Stabschef kommt mit Bewährungsstrafe davon

mastodon.social/@dokmz"