Der frühere AfD-Fraktionschef Markus Plenk steht aufgrund massiver Drohungen unter Polizeischutz. Plenk hatte zuvor bekannt gegeben, aus der Fraktion austreten und zur CSU wechseln zu wollen. Für die CSU ist der Fall Plenk eine hochsensible Angelegenheit, er entscheidet über die grundsätzliche Linie im Umgang mit wechselwilligen AfD-Leuten. Nach dem angekündigten Austritt aus der AfD und dem Wechselwunsch zur CSU steht der frühere Fraktionschef Markus Plenk aufgrund massiver Drohungen unter Polizeischutz. Er habe “Drohungen erhalten mit der Aufforderung, mich umzubringen”, im Netz erfahre er Verleumdungen und Beleidigungen, “es wird gelogen, dass sich die Balken biegen”, sagte Plenk am Sonntag der Süddeutschen Zeitung. Der Oberbayer hatte am späten Freitagabend offiziell erklärt, er wolle “keine weitere Energie in das Bemühen stecken, die AfD-Fraktion vor einem Rechtsruck zu bewahren”. Zuvor hatte er laut einem Medienbericht gesagt, er “habe es satt, die bürgerliche Fassade einer im Kern fremdenfeindlichen und extremistischen Partei zu sein”. Noch in dieser Woche will er einen Aufnahmeantrag bei der CSU stellen. (…) Auf Facebook stehen aktuell auf vielen AfD-Seiten Verschwörungstheorien, wonach Plenk von der CSU “gekauft” worden oder als “U-Boot” zur “Zersetzung der AfD” eingeschleust worden sei. Dies wurde von CSU-Vertretern als “Quatsch” bezeichnet. Es habe keine Gespräche mit Plenk gegeben. Für die CSU ist die Causa auch wegen des Europawahlkampfs eine Gratwanderung. Spitzenkandidat Manfred Weber attackiert die AfD hart. Die Aufnahme von Ex-Funktionären könnte ihn angreifbar machen. Gleichzeitig gibt es in der CSU konservative Kräfte, die sich eben das wünschen: Eine Rückkehr all jener Sympathisanten, die der CSU im Flüchtlingsstreit den Rücken gekehrt haben.