Sachgrundlose Befristungen sollen begrenzt, so der Plan der Großen Koalition. Verdi geht das aber nicht weit genug. Verdi hat eine Abschaffung der hunderttausendfach vorkommenden Befristungen ohne Sachgrund gefordert. “Die Begrenzng von sachgrundlosen Befristungen ist im Koalitionsvertrag vereinbart, jetzt muss es an die Umsetzung gehen”, sagte Verdi-Chef Frank Werneke.

via zdf: Ohne Sachgrund – Verdi will Befristungen abschaffen

siehe auch: Gute Arbeit ist sichere Arbeit – Keine Befristung ohne Sachgrund. Ein ums andere Mal grundlos befristete Arbeitsverträge, auch Kettenverträge genannt, müssen ersatzlos gestrichen werden. Sie helfen nicht aus der Arbeitslosigkeit und verhindern stabile Lebensumstände. In einigen Wissenschaftszweigen liegt der Anteil der befristeten Arbeitsverhältnisse bei 11,1 Prozent und damit liegen die Wissenschaftler/innen bei der Zahl befristeter Stellen bereits an dritter Stelle, hinter Fachkräften in der Landwirtschaft und Hilfskräften. Die Dienstleistungsberufe folgen mit einer Quote von 10,4 Prozent. Noch weit höher ist der Anteil der Befristungen bei Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, die einen neuen Job antreten. Bereits 45 Prozent der neu Eingestellten erhielten im Jahr 2011 einen Vertrag auf Zeit. Besonders verbreitet sind befristete Neueinstellungen im Gesundheits- und Sozialwesen, im öffentlichen Dienst, bei gemeinnützigen Organisationen und im Bildungs- und Wissenschaftsbereich. Dort liegen die Quoten sogar bei 58 und 68 Prozent. Und auch für die Jüngeren sieht es düster aus. In der Altersgruppe der 20- bis 25-Jährigen hatten 1995 noch 30 Prozent einen befristeten Arbeitsvertrag, 2010 waren es bereits 50 Prozent, laut wissenschaftlichem Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) Duisburg anhand der statistischen Erhebung Mikrozensus 2010 des Statistischen Bundesamts. Gedacht war die Möglichkeit einer befristeten Beschäftigung vor allem dazu, Menschen schneller in Arbeit zu bringen. Doch die Erfahrungen der letzten Jahre und die Statistiken auf dem Arbeitsmarkt zeigen deutlich, dass dieses Ziel nicht erreicht wurde. Zwar stieg die Zahl der befristeten Beschäftigungen, doch daraus entstanden nicht mehr feste Einstellungen. Nur 15 Prozent aller befristet Beschäftigten wechselt in ein Normalarbeitsverhältnis, 27 Prozent gehen in eine neue Befristung, 45 Prozent in die Arbeitslosigkeit (laut IAQ).

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