Wegen eines Mitglieds, das bundesweit für seine Verbindungen zum rechtsextremen Milieu bekannt ist, steht der Düsseldorfer Verein „Narrencollegium“ in der Kritik. Der umstrittene Düsseldorfer Jurist Björn Clemens ist nun aus dem Verein ausgetreten. Das gab der Vorstand des „Narrencollegium“ am Dienstagmittag bekannt. „Während der Beratungen im Vorstand erreichte uns die Nachricht von Björn Clemens, dass er seine Mitgliedschaft beendet“, heißt es in der Mitteilung. Damit komme er einer Entscheidung des Vorstands vorweg und folge dem Rat des Vereinspräsidenten Dennis Vobis und des Vorsitzenden Olaf Peterkau. Zuvor hatte bereits die Dachorganisation des Düsseldorfer Karnevals, das Comitee Düsseldorfer Carneval (CC), darauf gedrängt, den Clemens nach den Rechtsextremismus-Vorwürfen aus dem „Narrencollegium“ auszuschließen. „Wir werden mit dem ‘Narrencollegium’ umgehend Kontakt aufnehmen und den Vorstand auffordern, das Mitglied Björn Clemens aus dem Verein auszuschließen“, erklärte CC-Präsident Michael Laumen am Dienstag in einer schriftlichen Stellungnahme. Clemens wird vorgeworfen, der rechtsextremen Szene nahe zu stehen. Er ist Vorstandsmitglied der vom Verfassungsschutz als rechtsextremistisch eingestuften Gesellschaft für freie Publizistik (GfP). Zudem war er Bundesvize der Partei „Die Republikaner“. Als Anwalt vertritt er derzeit einen der beiden Tatverdächtigen im Mordfall Lübcke, Markus H. Das „Narrencollegium“ hatte unserer Redaktion mitgeteilt, die Verbindungen in die rechtsextreme Szene seien vor der Aufnahme in den Verein bekannt gewesen, aber man achte darauf, dass Clemens „die Regeln“ einhalte

via rp online: Düsseldorfer „Narrencollegium“ : Neonazi-Anwalt Björn Clemens tritt nach Vorwürfen aus Verein aus

siehe auch: Rechtsextremismus: Anwalt tritt aus Narrencollegium aus. Der Anwalt Björn Clemens ist nach Rechtsextremismus-Vorwürfen aus dem Düsseldorfer Karnevalsverein „Narrencollegium“ ausgetreten. Wie der Verein am Dienstag mitteilte, kommt Clemens damit einer Entscheidung des Vorstandes zuvor und folgt dem Rat des Präsidenten Dennis Vobis. (…) Der Vorsitzende des „Narrencollegiums“, Dennis Vobis, sagt in dem Bericht, man habe über Clemens’ Verbindungen zur rechtsextremen Szene diskutiert, aber Politik sei im Karneval außen vor. Diese Beurteilung bleibe auch nach dem Austritt bestehen, erklärte der Karnevalsverein. (…) Der Brauchtumsmanager der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf, Walter Schuhen, kritisierte Clemens’ Mitgliedschaft im „Narrencollegium“: „Ich bin entsetzt und verspüre ein leichtes Gefühl von Ekel“, sagte Schuhen. Vom „Narrencollegium“ erwarte er eine Erklärung. Auch der bekanngte Düsseldorfer Wagenbauer Jacques Tilly äußerte sich zu dem Fall: „Karneval ist für alle da, wir sind politisch neutral. Aber hier ist die rote Linie ganz klar überschritten“- Der ehemalige katholische Stadtdechant Ulrich Hennes überdenkt aktuell offenbar seine Mitgliedschaft im „Narrencollegium“. Er ist seit 2018 Ehrensenator und war im vergangenen Jahr gemeinsam mit Clemens auf dem Rosenmontagswagen gefahren. Er habe den Juristen ebenso wenig gekannt wie der derzeitige kommissarische Stadtdechant Frank Heidkamp, der kürzlich die Rosenmontagswagen des Vereins gesegnet habe. Beide sind nach eigenen Aussagen vom Verein nicht informiert worden.