Am Freitag tauchten vor einer großen Traktor-Demo Plakate mit Nazi-Botschaften auf. Im Gespräch mit dem RND erklärt einer der Veranstalter, mit welchen Tricks die Rechten die Bauernproteste unterwandern wollen. Und was die Landwirte dagegen tun können. (…) In Nürnberg tauchten am Freitag zwei Traktoren mit zweifelhaften Botschaften auf: Eiserne Kreuze, ein Reichsadler und die Sprüche „Die Wahrheit siegt“ und „Klagt nicht, kämpft“: Die Banner an den Traktoren nahmen starke Anleihen an nationalsozialistischen Botschaften. Im Gespräch mit dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) erklärt einer der Anmelder der Landwirte-Demo in Nürnberg, wie er den Vorfall erlebte. Die beiden Traktoren seien lange vor dem Eintreffen der Bauernkonvois auf das Gelände gefahren. „Die sind an mir vorbeigefahren und in verschiedene Richtungen abgebogen“, sagt Andreas Geistmann. Mithilfe der Polizei habe er einen der Fahrer zur Rede gestellt. Der habe das Banner widerstandslos abgenommen und übergeben. Die Polizei hatte den Fall geprüft, sah aber laut Geistmann keine strafrechtlich relevante Botschaft auf dem Banner. Das sei „eine unschöne Sache“, sagt Geistmann. Letztlich seien die Banner aber längst verschwunden gewesen, als die eigentliche Kundgebung begonnen habe. (…) Diese offensichtlichen rechten Umtriebe lassen sich leicht unterbinden. Schwerer wird es bei den subtileren Methoden der Stimmungsmache. Die Landwirte gehen mit der Zeit und organisieren sich in Whatsapp-Gruppen. Dabei sind ihnen des Öfteren Nutzer aufgefallen, die mit besonders radikalen Forderungen auftraten. So habe ein Mitglied dazu aufgefordert, Gülle auf Straßen zu verteilen. Später sei herausgekommen, dass der Mann nicht einmal Bauer sei und einschlägigen rechten Gruppen nahesteht.

via rnd: Bauern und Nazis: So wollen Rechtsradikale die Trecker-Proteste nutzen