In Hannover sind rechtsextreme Drohbriefe an türkische Geschäftsinhaber verschickt worden. Ein Hass-Brief mit Morddrohungen sorgt in Hannovers Steintorviertel für Beunruhigung bei türkischen Geschäftsinhabern, wie das NDR Regionalmagazin Niedersachsen 18 Uhr berichtet. In dem Brief, der dem NDR vorliegt, droht ein anonymer Verfasser “allen türkischen Geschäften und Moscheen”. Zu den Empfängern des Schreibens gehört neben anderen der Restaurantbesitzer Mehmet Kılıç. Kılıç fand den Brief nach eigenen Angaben am Sonnabend in seiner Post und erstattete umgehend Anzeige. In dem an Kılıç adressierten Brief heißt es wörtlich: “Ihr werdet vernichtet”, “haut endlich ab, ihr scheiß Drecks-Kanaken, wir hassen euch” und “wird bald schweren Krieg geben am Steintor – verlasst euch drauf”. Unterzeichnet ist der Text mit “Die Deutschen”. Natürlich mache ihm das Sorgen, sagt Kılıç mit Blick auf seine 30 Mitarbeiter und seine Familie. “Ich lebe seit 26 Jahren in Deutschland, meine Töchter sind hier geboren. Bisher hatten wir solche Probleme in Hannover nicht. Ich hoffe, dass die Polizei uns unterstützt.” Der Briefschreiber behauptet, Rocker würden bald Moscheen anzünden. Der Verfasser gibt an, die “Hells Angels”-Größe Frank Hanebuth “regelmäßig zu informieren”. Auf Anfrage des NDR distanzierte sich Hanebuth am Montag deutlich von dem Schriftstück. Sein Anwalt Michael Nagel schreibt dazu: “Herr Hanebuth ist seit 37 Jahren am Steintor tätig. Er hat einen guten, auf gegenseitigem Vertrauen beruhenden Kontakt zu allen dort tätigen Geschäftsleuten. […] alle dürften wissen, dass er mit solchen Briefen nichts zu tun hat. Er kennt weder den Verfasser noch den Inhalt der Briefe.” Frank Hanebuth distanzierte sich bereits 2012 von rechtsradikalen Rockern. Schlagzeilen machten aber die Überschneidungen der “Hells Angels” zur AfD und Facebook-Posts von Hanebuth, in denen er eine “Law and Order”-Politik vertritt.

via ndr: Hannover: Rechtsextremer bedroht Gastronomen