Die Bundeswehr hat einen Referenten ihrer Social-Media-Abteilung wegen Rechtsextremismus-Verdachts vorerst von seinen Aufgaben entbunden. Der Sprecher des Verteidigungsministeriums teilte mit, nach ersten Hinweisen auf die Vorwürfe seien sofort Ermittlungen gegen den Mitarbeiter eingeleitet worden. Es handele sich um einen Referenten ohne Leitungsfunktion, der sich um einen kleinen Teil der Social-Media-Aktivitäten der Bundeswehr kümmere. Zu weiteren Details dürfe er sich aus rechtlichen Gründen nicht äußern. Nach ARD-Recherchen ist der Oberstleutnant in dem sozialen Netzwerk Instagram seit Jahren mit einem Anhänger der Identitären Bewegung vernetzt. Die IB wird vom Verfassungsschutz als rechtsextremistische Bestrebung eingestuft. Behördenchef Haldenwang bezeichnet die Gruppierung als „Superspreader von Hass, Radikalisierung und Gewalt“. In dem Bericht des Magazins „Panorama“ heißt es, der Oberstleutnant der Bundeswehr habe Beiträge des Mannes, die einschlägige Parolen der Identitären Bewegung enthielten, mit einem „Gefällt-mir“-Button gekennzeichnet. Das lasse sich nicht anders interpretieren als ein öffentliches politisches Bekennen, sagte die Rechtsextremismus-Expertin Natascha Strobl.

via deutschlandfunk: Verdacht auf RechtsextremismusBundeswehr entbindet Social-Media-Referenten von seinen Aufgaben

siehe auch: Bundeswehr: Social-Media-Leiter sympathisiert mit Rechtsradikalem. Oberstleutnant Marcel B. war auch zuständig für die “Social Media Guides” der Bundeswehr. Das Foto zeigt ihn am 28.01.2019 im Rang eines Majors und entstand auf der Veranstaltung “Blogger des Jahres” in Berlin. Oberstleutnant Marcel B. ist auf allen Social-Media-Kanälen der Bundeswehr präsent, als Aushängeschild der Truppe. Sein Büro, das er gern auf Fotos präsentiert, ist im Verteidigungsministerium. Immer wieder schauen Staatssekretäre und Politiker bei ihm vorbei. Denn er ist Referent im Verteidigungsministerium, zuständig für soziale Medien und damit auch Vorbild für soldatisches Verhalten im Internet. Er plant Kampagnen, um für die Bundeswehr Nachwuchs zu gewinnen. In einer Web-Serie zeigt er, wie das KSK sich durch den Dschungel kämpft, in einer anderen, wie Rekruten ihre Ausbildung durchleiden – und das alles immer lässig, mit Witz und schnellen Clips. Marcel B., der für Social Media zuständige Oberstleutnant, entscheidet, wie sich die Truppe nach außen präsentiert. Doch nach Panorama-Recherchen sympathisiert Oberstleutnant Marcel B. öffentlich mit einem Rechtsradikalen, der unter dem Netznamen “incredible bramborska” auf Instagram aktiv ist. Dort bekennt “incredible bramborska” sich offen zur “Identitären Bewegung”, die vom Verfassungsschutz als “gesichert rechtsextrem” eingestuft wird. Marcel B’s Bekannter beschreibt sich selbst als “kernreaktionär” und ist mit führenden Vertretern der “Identitären Bewegung” vernetzt. Auch der AfD-Radikale Björn Höcke bekommt auf Instagram von ihm Zustimmung. Für Marcel B. ist das offenbar kein Problem. Ihm gefällt sogar ein Foto seines Bekannten, unter dem der Slogan “Defend Europe”, übersetzt “Europa verteidigen”, steht. Es ist ein Kampfbegriff der “Identitären Bewegung”, mit dem pauschal der Islam und alles Fremde abgelehnt wird. Marcel B. ist schon seit mehreren Jahren mit “incredible_bramborska” bei Instagram vernetzt.