Die Fridays-for-Future-Aktivistin Luisa Neubauer hat vor Gericht einen Erfolg gegen den rechtspopulistischen Autor Akif Pirinçci errungen, der sie im Netz beleidigt hatte. Hier erklärt sie, warum das nicht reicht. Das Landgericht Frankfurt am Main hat gegen den rechtspopulistischen Autor Akif Pirinçci eine einstweilige Verfügung wegen eines Facebook-Posts erlassen. Das geht aus Gerichtsdokumenten hervor, die dem SPIEGEL vorliegen. Pirinçci hatte ein Foto der Fridays-for-Future-Aktivistin Luisa Neubauer, das ein rechter Politiker gepostet hatte, mit einer sexistischen Erniedrigung kommentiert. Für Neubauer ist es nur einer von unzähligen sexistischen und beleidigenden Kommentaren, die ihr in den sozialen Medien begegnen. Ihre Klage soll ein deutliches Zeichen gegen Hatespeech im Netz sein. SPIEGEL: Frau Neubauer, seit wann haben Sie mit sexistischen Kommentaren in den sozialen Medien zu kämpfen? Neubauer: Seit ich mich öffentlich politisch äußere, ist es ein Dauerphänomen. Sobald ich irgendwas auf Twitter oder Instagram poste, kommen nach wenigen Minuten die Hasskommentare. SPIEGEL: Was steht in diesen Kommentaren? Neubauer: Da ist alles dabei: Beleidigungen, sexualisierte Memes, Erniedrigungen. Manchmal ist der Kommentar nur ein Wort lang, manchmal schreiben Leute ganze Aufsätze über ein Oberteil von mir, aus dem sie dann irgendwie ableiten, dass ich “untervögelt” sei. Der sexualisierte Hass in den Kommentaren geht irritierend oft über zu Foren, in denen über meine Vergewaltigung fantasiert wird.

via spiegel: Luisa Neubauer kämpft gegen Hatespeech in sozialen Medien – “Was über mich geschrieben wird, ist schon krass”