Der 76-Jährige mache keine konstruktive Politik für die Stadt und sei zu aggressiv. Buchholz spricht von einem „Kurzschluss“ – und will sich gegen den Fraktions­ausschluss wehren. Die AfD hat ab sofort nur noch drei Sitze im Zweibrücker Stadtrat. Denn Walter Buchholz wurde einstimmig aus der Fraktion ausgeschlossen. Diese Merkur-Information bestätigte am Freitag Fraktionschef Harald Benoit. Er habe dies am Donnerstag auch offiziell der Stadtverwaltung mitgeteilt. Buchholz war das öffentlich profilierteste Mitglied der AFD-Fraktion, die im Mai 2019 mit 9,2 Prozent und vier Sitzen in den Stadtrat kam. Buchholz hatte die meisten Personenstimmen aller AfD-Kandidaten erhalten und wurde so von Listenplatz 4 auf 2 nach vorne gewählt. Die AfD machte ihn als Pressesprecher zu ihrem öffentlichen Gesicht, und auch in den Ratssitzungen führte meist er für die Fraktion das Wort. Hinter den Kulissen geht es zwischen dem Ex-Gießerei-Chef und den Fraktionskollegen schon länger heiß her. Eskaliert ist der Streit dann ab dem 17. August. Buchholz und Benoit berichten übereinstimmend, sie seien da die einzigen Teilnehmer einer Fraktionssitzung gewesen, es habe eine Auseinandersetzung gegeben – woraufhin Buchholz ankündigte, wenn das so weitergehe, werde er die Fraktion verlassen. Für eine Woche später hat Benoit eine „Dringlichkeitssitzung“ einberufen: „Wir sind kein Warmduscher-Verein. Ich habe gesagt, irgendwann muss Schluss sein mit der Querschießerei – wir schließen ihn aus.“ Buchholz sei nicht erschienen. Er (Benoit) und die übrigen Fraktionsmitglieder (Klaus Peter Schmidt und Jonas Keuchel) hätten dann einstimmig den Ausschluss beschlossen – Buchholz aber noch eine 14-tägige Frist gesetzt, um sich für ein Gespräch zu melden. Buchholz habe nichts mehr von sich hören lassen und „beim Landesparteitag uns keines Blickes gewürdigt“.

via saarbrücker zeitung: Ärger über Umgangsstil und zu viel Kritik an Zweibrücker Stadtverwaltung : AfD-Fraktion wirft Walter Buchholz raus