Für wenige Tage im Frühjahr war Thomas Kemmerich Ministerpräsident von Thüringen. Die Wahl mithilfe der AfD war umstritten, doch einen Fehler will der Politiker nun nicht mehr erkennen. Das FDP-Präsidium distanziert sich mit einer geharnischten Erklärung. Vor knapp acht Monaten war der FDP-Politiker Thomas Kemmerich für kurze Zeit Ministerpräsident in Thüringen – mit den Stimmen von CDU und AfD. Die Annahme der Wahl war bundesweit umstritten, Kemmerich trat später wieder zurück. Nun hat er den Vorgang verteidigt. Dass er die Wahl zum Regierungschef angenommen habe, sei kein Fehler gewesen, schrieb Kemmerich am Donnerstagabend auf Twitter. Der Fehler sei hingegen “der Umgang der anderen demokratischen Parteien mit der Situation” gewesen. (…) Die FDP-Spitze reagierte am Freitag umgehend, in einer Telefonschalte schloss sie sich kurzfristig zusammen und verbreitete anschließend über den neuen FDP-Generalsekretär Volker Wissing eine gemeinsame Erklärung. Darin hieß es, das FDP-Präsidium distanziere sich “geschlossen von den aktuellen Äußerungen von Thomas Kemmerich”.

via spiegel: Thüringen FDP-Politiker Kemmerich löst mit Tweet Empörung im Präsidium aus

siehe auch: Mit Hilfe der AfD zum Ministerpräsidenten : Kemmerich bereut Annahme der Wahl nicht. Thüringens ehemaliger Kurzzeit-Ministerpräsident Thomas Kemmerich bereut nicht, dass er sich mit Schützenhilfe der AfD hatte ins Amt heben lassen. Der Bundesvorstand reagiert und versagt ihm fortan die Unterstützung. (…) Das Präsidium der Bundes-FDP hat inzwischen reagiert und Kemmerich offiziell die Unterstützung entzogen. Das Gremium habe einstimmig beschlossen, “dass es keinerlei finanzielle, logistische oder organisatorische Unterstützung für einen Wahlkampf eines Spitzenkandidaten Thomas Kemmerich durch den Bundesverband geben wird”, teilte Generalsekretär Volker Wissing am Freitag mit. Grund seien “aktuelle Äußerungen” von Kemmerich.