Frank Pasemann während einer Sitzung im Bundestag. Er war nach mehreren Vorwürfen aus der Partei ausgeschlossen worden. Der AfD-Politiker Frank Pasemann ist am Samstag als Direktkandidat für die Bundestagswahl 2021 nominiert worden – obwohl er aus der Partei ausgeschlossen wurde. Am Samstag wurde der Vertreter des rechtsnationalen „Flügels“ einstimmig als Kandidat für den Wahlkreis 69 (Magdeburg und Umgebung) gewählt. Das teilte der AfD-Kreisverband Salzlandkreis auf Facebook mit. Pasemann war erst im August aus der Partei ausgeschlossen worden. Der Ausschluss durch das Landesschiedsgericht erfolgte auf Antrag des Landesvorstands. Die AfD-Landesspitze hatte mehrere Vorwürfe gegen Pasemann erhoben. Vor allem das Finanzgebaren des Politikers ist umstritten. Pasemann soll seine Abgaben als Mandatsträger nicht wie vorgeschrieben an die Landespartei, sondern an ihm genehme Gliederungen überwiesen haben. Zudem geht es um eine Kasse, die Pasemann für den „Flügel“ geführt haben soll. Streit gab es auch um einen Tweet, in dem Pasemann den prominenten jüdischen Fernsehmoderator Michel Friedman als „der ewige Friedman“ bezeichnet hatte. Das weckte Assoziationen an den Nazi-Propagandafilm „Der ewige Jude“. Pasemann bestritt, dass er den Film kannte und löschte den Tweet. Der Ausschluss muss in zweiter Instanz noch vom Bundesschiedsgericht bestätigt werden. Pasemann ist weiter Mitglied der AfD-Bundestagsfraktion, stand dort vor zwei Wochen trotz des Ausschlussverfahrens auch auf der Rednerliste fürs Plenum. Die Fraktionsvorsitzenden Alexander Gauland und Alice Weidel zählen zu seinen Unterstützern.

via mz web: Rechtsaußen ist Kandidat für Bundestag AfD nominiert Pasemann – trotz Parteiausschluss

2020-02-14 Frank Pasemann (Bundestagsprojekt 2020) by Sandro Halank–2.jpg
Von Sandro Halank, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0, CC BY-SA 4.0, Link