Am 09.10.20 fand der erste Aufmarsch von GegnerInnen der Covid19-Pandemie-Schutzmassnahmen in Ludwigshafen/Rhein statt. Aufgerufen wurde dazu in diversen einschlägig bekannten rechtslastigen Telegram-Kanälen. VertreterInnen von „Eltern stehen auf“, „Querdenker 621“ aus dem Rhein-Neckar-Raum und Rechtsextreme machten gemeinsame Sache. Es ging den Protagonisten im Kern nur darum Desinformation zu verbreiten und eine persönliche Fehde mit einem mutmaßlichen Ex-Arbeitgeber öffentlich auszutragen. Die großspurig zuvor angekündigte Öffentlichkeitswahrnehmung verpuffte im Nichts. Vordergründig und fadenscheinig wurde das Wohl von Kindern in Schulen und Kindergärten thematisiert. Abstand halten und Masken tragen, zum Schutz aller Menschen, davon hielten die Protagonisten am 09.10.20 rein gar nichts. Von „Strangulierung“ und „Nötigung“ und der „fehlenden 100%igen Garantie von Herstellern von Schutzmasken, dass diese gegen Covid19 schützen“ wurde schwadroniert. Skandiert wurde lautstark „Schulleitung und Lehrer“ (der Ernst-Reuter-Schule) sollen aus ihren Löchern kommen, um sich zu erklären“. Angebotene Flyer mit den bekannten stereotypen Inhalten (auch aus dem Hause des Sinsheimer Schwindelarzt Bodo Schiffmann) wurden feilgeboten und fanden jedoch kaum AbnehmerInnen. (…) Vollkommen verspielt hatten sich die Protagonisten ihre Glaubwürdigkeit durch die fehlende Abgrenzung und ermöglichte Infiltrierung durch Rechtsextreme. Kein Problem schienen die Anmelder aus dem Umfeld von Nicole F. (Eltern stehen auf) und den Querdenkern aus Mannheim damit zu haben, dass auch VertreterInnen aus dem rechtsextremen, antiziganistischen Spektrum sich an ihrem letztendlich wirkungslosen, mehrstündigen Aktionstag beteiligten. Marc M. samt Anhang unterstützte die Aktion am 09.10.20.. Marc M. ist u.a. bekannt als Aktivist in Frankenthal (Pfalz) der rechtsextremen Kleinstpartei „Pro Deutschland“, die sich 2017 aufgrund von rechtsextremistischen Bestrebungen kurz vor deren Verbot auflöste. Den Mitgliedern empfahl die Parteispitze damals den Übertritt zur AfD. Die Ludwigshafener Unternehmerin Angelika R.-E. macht seit Jahren keinen Hehl aus ihrer Gesinnung. 2017 äußerte sie sich antiziganistisch bei einer öffentlichen Veranstaltung, weil Sinti-Roma-Musiker auftraten. Ab 2018 ist dokumentiert, dass sie an Aufläufen des rechtsextremen Frauenbündnis Kandel teilnahm. Am 09.10.20 nahm sie an der abgesagten Kundgebung vor dem Kindergarten in LU-Maudach teil und verstieß damit, wie alle anderen TeilnehmerInnen auch gegen das Versammlungsgesetz.

via kommunalinfo mannheim: Corona-Rebellen erstmals in Ludwigshafen aktiv: Unverantwortliche Eltern und „Querdenker“ Hand in Hand mit Rechtsextremisten