Ein Jahr Haft auf Bewährung wegen Körperverletzung im Amt. Dazu verurteilte das Amtsgericht am Freitag nach siebenwöchigem Prozess den Polizisten Sven B.* (29). Die Richterin sah es als erwiesen an, dass der Beamte in zwei Fällen Festgenommene auf dem Weg zur Gefangenensammelstelle misshandelt hatte. Das Besondere: „Eine Polizei-Kollegin hatte den Mut, es anzuzeigen“, so der Nebenklägeranwalt. ► Am 22. November 2018 hatte der Sven B. einem gefesselt am Boden des Gruppenwagens knienden Betrunkenen (39), der zuvor eine alte Dame attackiert hatte, mindestens einmal die Faust ins Gesicht geschlagen. Polizistin Lisa G. (30): „Als ich ihn darauf ansprach, meinte er, solche Leute werden nicht genug bestraft.“ ► Am 1. Dezember 2018 bekam ein 20-Jähriger im Gefangenentransporter die Faust des Angeklagten schmerzhaft zu spüren. Der ihm zuvor während der Demo „Der Wunsch nach Freiheit lässt sich nicht verbieten“ heftig gegen das Visier geschlagen hatte. ► In einem dritten Fall wurde der Angeklagte freigesprochen. Die Staatsanwältin sprach im Plädoyer von „einer Art Selbstjustiz“. Ihr Strafantrag für den bisher unbestraften Beamten: 1 Jahr, 3 Monate auf Bewährung. Der Angeklagte hatte bis zuletzt diese Vorwürfe bestritten. Den Kopf des Betrunkenen will er „nur kräftig mit dem Handballen weggestoßen“ haben, „weil der sein verschmiertes Gesicht an meiner Hose abwischen wollte.“ Und im zweiten Fall mit einem Schlag aufs Jochbein einen Kopfstoß des Demonstranten abgewehrt haben. Die belastenden Aussagen der Kollegin? Gelogen

via bz berlin: Festgenommene misshandelt – Berliner Prügel-Polizist bekommt ein Jahr Haft auf Bewährung

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