Seit einem Anschlag auf den Sitz der Regierung wird in Kroatien intensiv über den Umgang mit Rechtsextremen diskutiert. Auch die national-konservative Regierungspartei HDZ hat das Problem erkannt. Die Überwachungskameras haben alles aufgezeichnet: Am 12. Oktober 2020 gegen acht Uhr morgens geht ein junger Mann entschiedenen Schrittes über den malerischen, zu dieser Tageszeit noch fast leeren Markusplatz in der Zagreber Altstadt. Sein Ziel: das Banuspalais, Sitz der kroatischen Regierung. Eng am Körper trägt er ein Sturmgewehr Modell Kalaschnikow AK-74. Kurz vor dem Eingang hebt der Angreifer seine Waffe und feuert auf den wachhabenden Polizisten. Auch als der schon schwer verletzt am Boden liegt, schießt der Täter weiter. Erst als ein zweiter Wachmann das Feuer erwidert, flieht der Mann. Wenige Minuten später schrieb der Attentäter auf seinem Facebook-Profil: “Genug der Betrügereien und des rücksichtslosen Tretens auf menschliche Werte ohne jede Verantwortung”. Eine halbe Stunde später wurde Daniel Bezuk (22) tot aufgefunden – Selbstmord. (…) Žarko Puhovski, emeritierter Professor für politische Philosophie an der Zagreber Universität und einer der angesehensten politischen Analysten Kroatiens, ist anderer Ansicht. “Terror will Angst erzeugen”, sagt Puhovski der DW, “aber in den sozialen Medien in Kroatien gab es nach dem Angriff hunderte Botschaften, in denen die Tat begrüßt wurde und in denen sich Leute bei dem Attentäter bedankten. Das hat nichts mit Angst verbreiten zu tun.” Für Puhovski zeigt der Anschlag vielmehr, wie sehr in der kroatischen Öffentlichkeit Gewaltverherrlichung allgegenwärtig ist. (,,,) Begünstigt wird die Gewaltbereitschaft durch die Tatsache, dass es in Kroatien sehr viele nicht registrierte Waffen gibt. Nach der Unabhängigkeitserklärung von Jugoslawien (1991) und dem darauf folgenden “Vaterländischen Krieg” (1991-95) haben viele Bürgerinnen und Bürger ihre Waffen behalten.”Es gibt Untersuchungen, die zeigen, dass es in Kroatien eine illegale Waffe pro Kopf gibt”, sagt der Militäranalytiker Igor Tabak. (…) Noch wichtiger als die bloße Existenz von Waffen aber ist ein gesellschaftliches Klima, das ihre Anwendung begünstigt. Das hat jetzt auch die kroatische Regierung eingesehen. Obwohl der Angreifer vom Markusplatz, soweit bisher bekannt, alleine handelte – er stammt aus einer Familie von Kriegsveteranen. “Wir haben ein ernsthaftes gesellschaftliches Problem mit Radikalisierung und Extremismus, die nicht von außen kommen, sondern von innen. Das ist ein kroatisches Produkt, mit dem wir uns künftig beschäftigen werden müssen”, so Premier Plenković nach dem Anschlag. Verständnis für den Attentäter kommt nicht nur aus den anonymen Tiefen der sozialen Medien. Auch Politiker aus dem rechten parlamentarischen Spektrum, allen voran aus den Reihen der rechtsnationalen “Heimatbewegung von Miroslav Škoro” (Domovinski pokret Miroslava Škore) verharmlosen den Angriff: “Diesem jungen Menschen jetzt alles anzulasten und gleichzeitig alle Sünden der letzten 30 Jahre zu vergessen, wäre sehr falsch”, sagt etwa der Bürgermeister der ostkroatischen Stadt Vukovar, Ivan Penava. Der Attentäter hätte “wie wir alle” die ganze Ungerechtigkeit in Kroatien gesehen und seinen Protest gezeigt.
Intoleranz, Hassreden, neofaschistische Symbole

via dw: Kroatien: Die neue Rechte wird immer extremer

siehe auch: Policija istražuje od koga je Bezuk nabavio kalašnjikov. Tjedan i pol nakon što je Danijel Bezuk (22) izveo dotad nezapamćen napad na zgradu vlade, ranivši pritom jednog policajca, policijske operacije vezane uz taj slučaj ne jenjavaju, a istražitelji žele otkriti od koga je nabavio kalašnjikov, piše u četvrtak Jutarnji list. U utorak ujutro policija je pokucala na vrata nekolicine mlađih osoba s područja Sisačko-moslavačke županije tražeći ilegalno oružje. Ovaj put riječ je bila o mlađim osobama, u dobi između 28 i 32 godine, koji su bili poznanici ili prijatelji pokojnog Bezuka ili su s njim na neki način bili u komunikaciji. U pretragama je pronađen jedan ilegalni revolver te je protiv 32-godišnjaka podnesen optužni prijedlog zbog kršenja odredbi Zakona o oružju. Međutim, kako dnevnik neslužbeno doznaje, nije se radilo isključivo o izoliranoj akciji uperenoj točno prema 32-godišnjaku, nego o akciji planiranoj na osnovi analiza koju već desetak dana rade policajci iz Odjela za kibernetičku sigurnost, pregledavajući komunikaciju koju je Bezuk imao prema drugim osobama, a zatim i komunikaciju koju su te druge osobe imale prema trećim itd. Nakon što je prvi val kriminalističkog istraživanja bio usmjeren prema najbližoj rodbini i okolini pokojnog Bezuka te su mu u obiteljskoj kući pronašli dvije ilegalne snajperske puške, u tzv. drugom valu policija se posvetila prijetnjama koje su na društvenim mrežama objavljivane predsjedniku Vlade Andreju Plenkoviću, a koje su ocijenjene kao potencijalno opasne; Minister: The investigation will determine whether the Prime Minister was the target of an armed attack in front of the Government. Croatian Interior Minister Davor Bozinovic told tonight that the investigation will determine whether Prime Minister Andrej Plenković was the target of an armed attack in front of the Government headquarters in Zagreb. “The person who did that wounded a person from the security, shot at the Government building… it certainly cannot be ruled out that the target of the attack was something else,” Bozinovic told Nova TV. He stated that the police are working on that case, that the motive is being investigated and that the police will publicly announce the information “when they can.” Croatian media report that the police have launched a criminal investigation against the haters of hate speech and those who encouraged the act of 22-year-old Daniel Bezuk, who shot at the Government building with shots from an automatic rifle on Monday before committing suicide and wounded a police officer. “A criminal investigation is underway, but I cannot speak about specific persons and their number,” said the head of the Cyber ​​Security Service of the police, Renato Grgurić, the Hina agency reported. Regarding the actions of the police due to a series of undesirable comments from social network users under Bezuk’s message published on Facebook after the attack, Grgurić emphasized that the communication of the police with social networks due to unwanted content is on a daily basis.