Die Brandenburger AfD-Landtagsfraktion hat sich zwei Monate lang Zeit gelassen, um nach den Querelen um den aus der Partei ausgeschlossenen Andreas Kalbitz nach einem Nachfolger zu suchen. Zwei Monate nach dem Sturz von Andreas Kalbitz hat die Brandenburger AfD-Landtagsfraktion Hans-Christoph Berndt zum neuen Fraktionsvorsitzenden gewählt. An der Ausrichtung der Fraktion dürfte das nur wenig ändern, denn: Landesverfassungsschutzchef Jörg Müller sieht in dem 64-jährigen Berndt wie schon in Kalbitz einen „erwiesenen Rechtsextremisten“. Der neue Fraktionschef in Potsdam ist Chef des rechtsgerichteten Vereins „Zukunft Heimat“ und hat in Cottbus jahrelang Demonstrationen gegen den Zuzug von Ausländern organisiert. Dazu bekannte er sich am Dienstag auch auf der Pressekonferenz nach der Wahl, bei der er sich demonstrativ gemeinsam mit seinen unterlegenen Mitbewerbern präsentierte. „Sie wissen ja, ich bin ein Mann des Straßenprotestes“, sagte er. „Uns unterscheidet von den anderen Parteien, dass wir die Nation und den Nationalstaat für nichts Überholtes halten.“ Als seine wichtigste Aufgabe nannte Berndt, die Fraktion nach dem Abgang von Kalbitz wieder zu einen. Die vergangenen Monate seien in der Fraktion „anstrengend und schmerzhaft“ gewesen, mit heftigen Diskussionen, meinte der 64-Jährige. Nach Angaben von Berndt waren drei Wahlgänge mit jeweils sehr knappem Ergebnis notwendig. „Mit Christoph Berndt steht nun ein weiterer erwiesener Neonazi an der Spitze der Brandenburger AfD-Fraktion“, sagte Linken-Fraktionschef Sebastian Walter. Im Ergebnis radikalisiere sich die Brandenburger AfD abermals, meinte er. SPD-Fraktionschef Erik Stohn warnte, die Brandenburger AfD wolle die Grundlagen der Demokratie verändern. Mit der Wahl von Berndt setze die AfD ihren völkisch-nationalistischen Kurs fort, erklärte CDU-Fraktionschef Jan Redmann.

via merkur: Verfassungsschutz-Chef äußert sich klar – AfD in Brandenburg kürt Kalbitz-Nachfolger: Er ist „erwiesener Rechtsextremist“

siehe auch: Der “Flügel” lebt: Hans-Christoph Berndt neuer Vorsitzender der AfD-Fraktion in Brandenburg. Gleich drei Kandidaten hatten sich in einer Kampfabstimmung für die Nachfolge des zurückgetretenen Andreas Kalbitz beworben. Nun steht der neue Vorsitzende der Brandenburger AfD-Fraktion fest. Es ist der Landtagsabgeordnete Hans-Christoph Berndt. Die AfD in Brandenburg beschreitet auch zwei Monate nach dem politischen Aus ihrer Führungsfigur Andreas Kalbitz weiter den Weg zu einer rechtsextremen Bewegungspartei. Am Dienstag wählte die AfD-Landtagsfraktion in Potsdam Hans-Christoph Berndt zum neuen Vorsitzenden und Kalbitz-Nachfolger. Berndt setzte sich mit 11 zu sieben Stimmen gegen den kommissarischen Fraktionschef Dennis Hohloch durch. Bereits im ersten Wahlgang war die Landes-Vizevorsitzende Birgit Bessin ausgeschieden. Alle drei gelten als Unterstützer des nur formell aufgelösten nationalistischen “Flügels” der AfD. Berndt leitet den Verein “Zukunft Heimat”, der vom Verfassungsschutz als rechtsextremistisch eingestuft wird. Auch Berndt selbst sei ein “erwiesener Rechtsextremist”, hatte Landesverfassungsschutzchef Jörg Müller gesagt. “Zukunft Heimat” geht in enger Zusammenarbeit mit der Dresdner “Pegida” regelmäßig in Cottbus auf die Straße. Der Fokus der Demonstrationen verschob sich über der Sommer von rassistischen Themen auf einen Protest gegen die Corona-Maßnahmen. Am Freitagabend soll die nächste Kundgebung stattfinden. Auch der Thüringer AfD-Landeschef Björn Höcke hat sein Kommen angekündigt. Mit dem gemeinsamen Auftritt präsentiert sich in Cottbus die neue Doppelspitze des Ex-“Flügel”.