Statt der erlaubten 1000 kommen am Sonntagnachmittag etwa 1700 Personen zur Kundgebung. Zuvor waren die Veranstalter vor Gericht mit einer Beschwerde gegen die Begrenzung der Teilnehmerzahl gescheitert. Auf einmal wird gebetet auf der Theresienwiese. Der Pfarrer einer evangelischen Freikirche tritt auf und der Fernsehprediger Jürgen Fliege. Grablichter leuchten, man gedenkt alter Menschen, die wegen Corona keinen Besuch empfangen können und beklagt, dass die Regierungen weltweit ohne Liebe agieren. Lautes Amen. Es wirkt ein wenig bizarr, was da auf der regennassen und mit Pfützen bedeckten Brachfläche vor sich geht. Denn eigentlich war das Ganze als Demo gedacht gewesen, aufgerufen hatten die selbsternannten “Querdenker”, die gegen die Corona-Schutzregeln aufbegehren. Weil aber die Stadt angesichts der beunruhigenden Corona-Lage nur maximal 1000 statt der angemeldeten 5000 Teilnehmer zugelassen hat und darin auch von zwei Gerichten bestätigt wurde, beschlossen die Veranstalter kurzerhand, den Auflauf zum Gottesdienst zu erklären. Dann gelten keine Höchstzahlen. Die Polizei schritt nach Rücksprache mit dem Innenministerium nicht ein. Viel geändert hat sich dadurch letztlich nicht, vom andächtigen Grundton mal abgesehen.

via sz: “Querdenker” bezeichnen Corona-Demo als Gottesdienst – und umgehen Auflagen

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