Nach der Störungsaktion im Bundestag haben die Fraktionen in einer Aktuellen Stunde über die Vorkommnisse debattiert. Union, FDP, Linke, SPD und Grüne attackierten dort geschlossen die AfD, doch die weist die Schuld von sich. AfD-Abgeordnete schleusten Gäste in den Bundestag, die Abgeordnete bedrängten: Im Bundestag wird Gaulands Entschuldigung als „Heuchelei“ abgelehnt. Die Debatte gerät zur Generalabrechnung mit der AfD. Besonders aus der Union wird ein höchst aggressiver Ton laut. (…) ie Entschuldigung wurde später von zahlreichen Rednern der anderen Parteien zurückgewiesen und mehrfach als „Heuchelei“ bezeichnet. Dies bezog sich wohl auf relativierende Sätze von Gauland, der etwa sagte: „Wir konnten nicht damit rechnen, dass so etwas passiert.“ Außerdem seien die Gäste sicherheitstechnisch überprüft worden und hätten somit keine Gefahr dargestellt. Tatsächlich war allerdings genug über jene Frau bekannt, die Bundesminister Peter Altmaier (CDU) verfolgte. Auch, dass der Autor Thorsten Schulte, der beim Betreten von Büros beteiligt war, Verschwörungsideologien das Wort redet, ist hinlänglich dokumentiert. Dass sie den Bundestag mit klaren Absichten betraten und nicht nur zuhören wollten, war zu erwarten. Die Würde des Hauses und seiner Abgeordneten zu respektieren, gehört eigentlich zur Etikette, die jedes Jahr Zehntausende Gäste anstandslos akzeptieren. (…) Genutzt wurde die Stunde vor allem für eine Generalabrechnung mit der Partei. Der parlamentarische Geschäftsführer Michael Grosse-Brömer (CDU) warf der AfD einen „Bruch mit der parlamentarischen Kultur“ vor: „Es geht Ihnen nicht um die Sache. Dieses Rednerpult ist für Sie allein Ort für ihre Videoclips. Sie verweigern die parlamentarische Arbeit.“ Grosse-Brömer ebenso wie Müller warfen der AfD „Schleusertätigkeit“ vor. Müller nannte sie mit Blick auf die eingeschleusten Gäste gar eine „kriminelle Schleuserbande“. (…) Sehr wörtlich nahm Patrick Schnieder von der CDU den Begriff der Wehrhaftigkeit. „Sie haben die Grenzen gewaltig überschritten. Und das wird uns alle hier vereinen, wir nehmen den Kampf an. Wir nehmen den Kampf an – der Demokraten gegen die Undemokraten“, rief er in Richtung AfD. Schnieder forderte eine Überwachung der Partei durch den Verfassungsschutz und schloss: „Wir werden den Kampf aufnehmen, hier im Haus, aber auch draußen auf der Straße.“

via welt: Plötzlich kündigt die Union „Kampf auf der Straße“ gegen die AfD an