Konto weg, Praxis gekündigt und bald verliert er womöglich auch die Approbation: Dr. Bodo Schiffmann, einer der prominentesten Köpfe aus dem Lager der Corona-Maßnahmen-Kritiker, steht schwer unter Beschuss. In einem aktuellen Video eröffnet HNO-Arzt Schiffmann seinen Anhängern, dass er vermutlich bald nicht mehr als Arzt praktizieren darf. In einem Schreiben der Approbationsbehörde werde ihm nahegelegt, auf seine Zulassung zu verzichten. Außerdem habe man ihm die Praxisräume im Krankenhaus Sinsheim und sein Konto bei der Deutschen Bank gekündigt. Schiffmann gehört zu den bekanntesten Gesichtern der Corona-Maßnahmen-Opposition und war einer der ersten Mediziner, die öffentlich Kritik am Umgang mit dem Virus äußerten. In einem amtlichen Schreiben wird Schiffmann vorgeworfen, gefälschte Atteste ausgestellt zu haben. Außerdem soll er seine Anhänger dazu aufgerufen zu haben, „falsche Informationen” zur Corona-Impfung zu verbreiten. Dieses Verhalten stehe „nicht im Einklang mit der ordnungsgemäßen Ausübung des Arztberufes.” Schiffmann zitiert: „Wie Ihnen sicher bekannt ist, setzt die Erteilung der Approbation als Arzt voraus, dass sich der Antragsteller nicht eines Verhaltens schuldig gemacht hat, aus dem sich seine Unwürdigkeit oder Unzuverlässigkeit ergibt.” Um ein Widerrufsverfahren zu vermeiden, könne Schiffmann gleich die beigefügte Verzichtserklärung ausfüllen und unterschreiben. Das wird er wohl nicht tun. Aber: „Der nächste Schritt wird sein, dass die Approbation ruht”, so Schiffmann. Das könne sich über Jahre hinziehen. „In der Zeit kann man dann natürlich auch nichts in der Praxis machen.” Die Approbationsbehörde beruft sich unter anderem auf ein Ermittlungsverfahren, das bei der Staatsanwaltschaft Heidelberg wegen des Verdachts der Ausstellung unrichtiger Gesundheitszeugnisse gegen Schiffmann läuft. Der HNO-Arzt hatte Patienten Maskenbefreiungen aus gesundheitlichen Gründen ausgestellt. (…) In einem zweiten Schreiben, aus dem Schiffmann zitiert, werden ihm die gemieteten Praxisräume im Krankenhaus Sinsheim gekündigt. In dem Anwaltsschreiben hieße es unter anderem: „Ihre Stellung als einer der Vorreiter der Querdenken-Bewegung und deren enge Verbindung mit der politisch rechten Szene in der öffentlichen Wahrnehmung ist geeignet, auch den Ruf des Krankenhaus Sinsheim zu schädigen. Wird unsere Mandantin mit Ihnen in Verbindung gebracht, besteht die Verbindung auch darüber hinaus zu diesem politischen Spektrum.” Dies könne dem Ansehen der Klinik schaden. Zudem würde Schiffmann wie die Querdenker die Gefährlichkeit oder wahlweise Existenz der Pandemie infrage stellen. Schiffmann dazu: „Ja, tu ich.” Er zitiert weiter: „Es ist für unsere Mandantin inakzeptabel, mit Ihnen als eine Person in Verbindung gebracht zu werden, die Demonstrationen veranstaltet und zur Teilnahme an Demonstrationen aufruft, die auch von Vertretern des politischen rechten Gedankenguts für ihre Zwecke genutzt werden.”

via nordkurier: „FALSCHE INFORMATIONEN” – Bodo Schiffmann droht Verlust der ärztlichen Zulassung

siehe auch: GRN-Klinik kündigt Mietvertrag mit “Querdenker” Schiffmann. Die GRN-Kliniken haben den Mietvertrag mit dem Sinsheimer HNO-Arzt Bodo Schiffmann gekündigt. Der umstrittene Mediziner gehört zu den bekanntesten Gegnern der staatlichen Maßnahmen zum Schutz vor der Corona-Pandemie. Die Kündigung erfolgte bereits Mitte November. Schiffmann habe die von ihm gemieteten Räume als Parteizentrale für seine Bewegung genutzt, sagte Rüdiger Burger, der Geschäftsführer aller vier GRN-Kliniken des Rhein-Neckar-Kreises. Der Mediziner war auf zahlreichen Kundgebungen gegen die Corona-Maßnahmen aufgetreten, unter anderen auf den Demos der sogenannten Querdenken-Bewegung; Wegen falschen Attesten & Impf-Lügen: Schwindel-Arzt Schiffmann soll Zulassung verlieren. Schiffmann kurz vor dem Aus? In den letzten Monaten fragten sich viele aufmerksame Beobachter:innen, was wohl mit der Meute der Verschwörungsideolog:innen passieren wird, wenn ihr Hauptthema, die Pandemie, vorbei sein wird. Am Beispiel Attila Hildmann machte ich mir des Öfteren Gedanken, wie es um seine weitere Karriere besteht sein wird, wenn der größte Spuk vorbei ist. Wenn die Pandemie nicht mehr unser Leben bestimmt. Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich gänzlich ungeniert. Aber was kommt dann? In den letzten Tagen dieses Jahres, geprägt von vielen unschöne Nachrichten, geprägt vom „harten Lockdown“ und hohen Infektions- und Todeszahlen, erleben wir viele krude Dinge. Ein Michael Ballweg um Querdenken dürfte täglich weniger Spaß am Desinformationen verbreiten haben und hat es eventuell einfach zu sehr ausgereizt. Ab jetzt dürfte es nicht einfacher werden für ihn. Die blinde Jagd nach PR-Stunts hat ihn jetzt in eine Zwickmühle manövriert: Verliert er mit Ansage eine Klage oder gibt er zu, was die Fahndung des Finanzamtes bereits vermutet: Dass hinter “Querdenken” nichts als ein profitorientiertes Gewerbe steckt?

Bodo Schiffmann bei Querdenken 731 (Ulm) 4. Juli 2020 (18).JPG
By <a href=”//commons.wikimedia.org/wiki/User:Wald-Burger8″ title=”User:Wald-Burger8″>Wald-Burger8</a> – <span class=”int-own-work” lang=”en”>Own work</span>, CC BY-SA 4.0, Link