Seit 34 Jahren lebt die Intensivpflegerin Farah Demir aus Hameln in Deutschland. Die staatenlose Frau galt allerdings offiziell nur als geduldet, ihr drohte die Ausweisung. Nun darf die 36-Jährige, die sich in der Medizinischen Hochschule Hannover um Corona-Patienten kümmert, endgültig in Deutschland bleiben. Eine von der Abschiebung bedrohte Intensivkrankenpflegerin aus Hameln, die seit 34 Jahren in Deutschland lebt, erhält nun doch eine Perspektive. Die massiven Proteste gegen die von der Hamelner Ausländerbehörde angedrohte Ausweisung seien erfolgreich gewesen, teilte der Flüchtlingsrat Niedersachsen am Montag mit. Wie die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ berichtete, habe das niedersächsische Innenministerium am Freitag angekündigt, der 36-Jährigen zu helfen. Farah Demir arbeitet auf der Covid-19-Intensivstation der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Sie kam 1986 als Zweijährige mit ihren Eltern aus dem Libanon nach Deutschland.

via rnd: Staatenlose Pflegerin von Corona-Patienten darf in Deutschland bleiben

siehe auch: Die geduldete Intensivpflegerin. Farah Demir floh als Kleinkind mit ihren Eltern aus dem Libanon, lebt schon seit 34 Jahren in Deutschland und arbeitet als Spezialistin auf der Covid-Station der renommierten Klinik MHH in Hannover – aber sie kämpft immer noch um eine Staatsangehörigkeit und einen Pass, die Bürokratie ist bisher stärker. (…) Am 19. November 2020 forderte sie die Stadt Hameln auf, “einen gültigen Nationalpass oder Passersatz” vorzulegen. Sonst sei mit Konsequenzen bis hin zu Berufsverbot und Sicherungshaft zu rechnen. “Ich schäme mich so wahnsinnig”, sagt Farah Demir, “es ist so anstrengend.” Sie kommt sich vor wie eine Kriminelle, dabei ist sie Intensivpflegerin. Gemeinsam mit der Verdi-Betriebsgruppe richtete MHH-Betriebsrat Nils Hoffmann eine Petition für eine unbefristete Aufenthaltsgenehmigung an Innenminister Horst Seehofer, 33 500 Unterstützer haben sich registriert. Und siehe da: Am Donnerstag wurde Farah Demir im niedersächsischen Innenministerium versichert, dass man eine Lösung finden wolle. Am Freitag kam die Verlängerung der Duldung. “Der Fall ist im Prinzip gelöst”, meint ein Sprecher der Stadt Hameln, aber ja, die Sache sei “ein ziemliches Dilemma”, es gebe “sicherlich Fragezeichen”.

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