Donald Trump wurde nun auch bei YouTube gesperrt – und Telegram verzeichnet binnen 72 Stunden 25 Millionen neue Nutzer. Gestern ist US-Präsident Donald Trump von einem weiteren Social-Media-Dienst gesperrt worden: Der Videoplattform YouTube, die zu Google gehört. Bereits vorher hatten ihm Twitter und Facebook die Nutzungserlaubnis entzogen. Diese Maßnahmen führten inzwischen zu einer ganzen Reihe von Witzmeldungen, deren Inhalt ist, dass Donald Trump auch von Grindr, PornHub und anderen Plattformen gesperrt wurde, auf denen er gar kein Konto hat. Oder zumindest kein bekanntes. (…) Zumindest kurzfristig scheint das Tugendsignal aber negative wirtschaftliche Folgen zu haben: Seit der Sperre verlor die Twitter-Aktie deutlich an Wert. Dafür verbuchte Gab, der Twitter-Konkurrent, der mit dem Slogan “The Home of Free Speech” für sich wirbt (und auf dem man Donald Trump theoretisch weiterhin lesen kann), am Samstag 500.000 und am Sonntag weitere 600.000 neue Nutzer. Für einen Dienst, der vorher nur gut eine Million User hatte, ist das beachtlich. So beachtlich, dass Gab trotz zehn neuer seit der Trump-Sperre auf Twitter in Betrieb genommener Server derzeit praktisch kaum erreichbar ist, weil sich der vermeintliche Erfolg in der Praxis wie ein DDoS-Angriff auswirkt. (…) Dass Gab am Sonntag sogar 600.000 neue User dazugewann führt Firmenchef Andrew Torba darauf zurück, dass Amazon an diesem Tag den vorher bei Jeff Bezos’ Unternehmen gehosteten Twitter-Konkurrenten Parler seine Dienste versagte. Parler-Chef John Matze wollte eigentlich innerhalb einer Woche einen neuen Hoster finden, stellte aber dann fest, dass er auf einer Art “Schwarzen Liste” zu stehen scheint.Außerdem haben Google und Apple die Parler-App aus dem Play Store und aus dem Apple Store entfernt. In Huaweis App Gallery war sie bereits vorher nicht zu haben. Es wäre vielleicht auch eine zu große Ironie der Geschichte gewesen, wenn Donald Trump nun vor allem über die chinesische Firma erreichbar gewesen wäre, die er während seiner Präsidentschaft nicht nur aus den USA, sondern auch aus anderen Ländern zu verbannen versuchten (vgl. Das “beste Mittel”, um die Sicherheit von 5G zu garantieren).

via telepolis: Amerikaner suchen Redefreiheit bei Russen