In Chats wurde über radikale Pläne von “Hardlinern” beraten. Staatsschützer sehen eine “gefährliche Zeit”, das Innenministerium prüft auch einen Einsatzleiter der Polizei. In internen Nachrichtengruppen der “Querdenker”-Szene wurden vor der Corona-Demo am Samstag in Wien radikale Pläne gewälzt. Das zeigen Sprach- und Chatnachrichten, die vom antifaschistischen Presseservice Wien veröffentlicht wurden. Überlegt wurde, die Demo mehrere Tage lang laufen zu lassen; von Reihen der “Hardliner” sei eine “Übernahme des Parlaments” angedacht worden. (…) Deshalb griff die Szene für die Aktionen vom vergangenen Samstag beim Anmelden der Demos auf bislang unbescholtene Personen zurück. Eine davon zeigte sich danach von den Umsturzplänen und dem Aufmarsch von Neonazis und anderen Rechtsextremen entsetzt. “Das alles auf meinen Namen! Ich hab Kinder!”, beschwerte sie sich in internen Chats. Fotos zeigen, dass am Samstag amtsbekannte, gewaltbereite Hooligans an der Demo teilnahmen. Mitgeführt wurden Messer, Pfefferspray und Handschellen. Einige trugen verstärkte Schlaghandschuhe, Tarnanzüge oder paramilitärische Abzeichen. “Es ist eine “gefährliche Zeit, in der die Lage schnell kippen kann”, warnt man beim Staatsschutz auf Nachfrage des STANDARD. “Fantasien von der Machtübernahme haben extremistische Gruppen immer im Keller geschmiedet. Aber jetzt kann es auch zur Umsetzung kommen.”

via standard: “Querdenker” diskutierten vor Demo in Wien “Übernahme des Parlaments”