Das Tischtuch zwischen Donald Trump und der Anhängerschaft von QAnon scheint zerschnitten. Selbst deren „Schamane“ wendet sich vom abgewählten US-Präsidenten ab. Donald Trump hat die Wahl 2020 gegen Joe Biden verloren. Doch die Verschwörungsbewegung QAnon glaubte weiter an einen Sieg ihres Heilsbringers. Jetzt fallen viele Trump-Fans vom Glauben ab. Selbst der QAnon-Schamane fühlt sich von Donald Trump „betrogen“. Trump-News: Alle Informationen zum abgewählten US-Präsidenten und seiner Familie auf unserer Themenseite. Update vom Samstag, 23.01.2020, 11.35 Uhr: Donald Trump scheint QAnon mit in den Abgrund zu ziehen. Seit der Abwahl des US-Präsidenten und dem ausgebliebenen Coup ist die Verschwörungsgemeinschaft bitter enttäuscht von ihrem einstigen Heilsbringer. Sogar einer der Rädelsführer fühlt sich von Trump „betrogen“. QAnon-Schamane fühlte sich von Donald Trump zum Sturm aufs Kapitol eingeladen. Jacob Chansley, besser bekannt als QAnon-Schamane und weltweit berühmt seit seinem Auftritt mit Wikingerhörnern und Fell beim Sturm auf das Kapitol in Washington D.C., fühle sich von Donald Trump betrogen. Das teilte der Anwalt Chansleys, Al Watkins, laut dem US-Sender NBC News mit. Sein Klient „bereue sehr, vom Präsidenten betrogen worden zu sein“, sagte Watkins über seinen Klienten, den er als „den Typ mit Hörnern und Fell“ bezeichnete. Chansley hatte sich kurz nach dem Sturm auf das Kapitol den Behörden gestellt. Er befindet sich zurzeit in Untersuchungshaft in Arizona und erwartet dort seine Anklage. Im Vorfeld hatte Chansley angegeben, Donald Trump habe ihn und den restlichen Mob zum Sturm aufs Kapitol eingeladen. Der QAnon-Anhänger Jake Angeli steht verkleidet mit Fellen und Hörnern am 6. Januar 2021 im Kapitol in Washington D. C., das er zuvor mit hunderten Trump-Anhänger:innen gewaltsam erstürmt hatte
+ Update vom Freitag, 22.01.2021, 13.22 Uhr: Die QAnon-Bewegung hatte noch auf ein Wunder gewartet, doch das blieb aus. Donald Trump musste das Weiße Haus verlassen, Joe Biden wurde nicht verhaftet. Dabei waren sich die Anhänger:innen der Bewegung noch am Tag der Amtsübergabe sicher gewesen: Es wird sich alles noch drehen. Biden wird nicht Präsident, Trump hat noch ein Ass im Ärmel. Dabei hatten die Anhänger:innen der anonymen Internet-Figur „QAnon“ schon vorher falschen Vorhersagen aufgesessen. Hilary Clinton hätte demnach schon 2018 verhaftet werden müssen, was bekanntlich nicht geschehen ist. Sich aber dem offensichtlichen zuzuwenden und zu akzeptieren, dass es sich bei den mysteriösen Nachrichten von „QAnon“ womöglich um schlechte Scherze von Internet-Trollen handelte, diesem Schritt verweigerten sich die meisten der Anhänger:innen der losen Bewegung. Vielmehr halten sie weiter an der Idee fest, dass geheime Eliten die Welt regieren und aus Kleinkindern Drogen herstellen.
QAnon hat das Potenzial zu einer eigenen Religion zu werden Warum das so ist, darauf könnte eine Studie aus den 50er-Jahren Antwort geben. Damals untersuchten die Sozialpsychologen Leon Festinger, Henry Riecken und Stanley Schachter eine UFO-Sekte in Chicago. Auch deren Anhänger:innen waren fest davon überzeugt, dass das Leben auf der Erde am 21. Dezember 1954 durch eine Flut sein Ende finden würde. Das Ereignis blieb genauso aus, wie die Verhaftung von Hilary Clinton und diverse andere Weltuntergangswarnungen. Dennoch zerfiel die Sekte nicht ohne weiteres und Festinger, Riecken und Schachter konnten festhalten, woran das liegt. Denn je mehr Platz im Leben eines Menschen ein bestimmter Glauben eingenommen hat, desto schwieriger wird es für die Person, sich von diesem Glauben zu trennen.

via fr: Verschwörungstheoretiker – QAnon-Schamane Jacob Chansley: „Donald Trump hat mich betrogen“