Henry »Enrique« Tarrio ist Kopf der ultrarechten US-Miliz »Proud Boys«. Gerichtsakten zeigen, dass der Trump-Fan einst für staatliche Behörden spitzelte – er selbst bestreitet jede Kooperation. Henry »Enrique« Tarrio liebt den martialischen Auftritt. Der Chef der rechtsextremen US-Gruppierung »Proud Boys« trägt gern eine kugelsichere Weste und gibt sich als Kämpfer gegen angebliche Bedrohungen der US-Demokratie. Eine solche witterte der bekennende Unterstützer Donald Trumps etwa im Wahlsieg des neuen US-Präsidenten Joe Biden. Auch am Sturm auf das US-Kapitol hätte Tarrio wohl teilgenommen, wäre er nicht am Vortag in Washington festgenommen und der Stadt verwiesen worden, unter anderem, weil er mehrere Schusswaffenmagazine mit sich führte. Doch Gerichtsakten legen nahe, dass Tarrio in der Vergangenheit auf der anderen Seite des Gesetzes aktiv war und für jenen Staat arbeitete, gegen den er offen agitiert. Wie zuerst die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, zeigen die Unterlagen, dass Tarrio zeitweise mit den US-Strafverfolgungsbehörden zusammenarbeitete. Demnach ging er 2012 eine Zusammenarbeit mit den Ermittlern ein, nachdem er eines Betrugsdelikts überführt worden war. Tarrio sollte eigentlich für 30 Monate in Haft, weil er illegal Diabetes-Teststreifen weiterverkauft haben soll. Wegen der umfangreichen Kooperation gewährte ihm ein Richter einen Erlass auf 16 Monate.

via spiegel: Chef der »Proud Boys« Rechtsextremer Trump-Unterstützer arbeitete offenbar für US-Ermittler

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By <a rel=”nofollow” class=”external text” href=”https://www.flickr.com/people/acrider/”>Anthony Crider</a> – <a rel=”nofollow” class=”external free” href=”https://www.flickr.com/photos/16086041@N00/49415700288/”>https://www.flickr.com/photos/16086041@N00/49415700288/</a>, CC BY 2.0, Link