Das Thüringer Landeskriminalamt geht seit dem frühen Freitagmorgen gegen ein hochkriminelles Neonazi-Netzwerk vor. Ermittelt wird gegen rund zehn Beschuldigte, die zu den rechtsextremen Bruderschaften Turonen und Garde 20 gehören sollen. Nach Informationen von MDR THÜRINGEN geht es um Drogengeschäfte, Waffenhandel und Geldwäsche. Mehrer Haftbefehle wurden bereits vollstreckt. Nach Angaben des Thüringer Landeskriminalamtes (LKA) werden zur Stunde 27 Wohn- und Geschäftsräume in Gotha, im Landkreis Gotha, in Sachsen-Anhalt und in Hessen durchsucht. Rund 500 Polizeibeamte, darunter das Spezialeinsatzkommando (SEK), sind im Einsatz. Nach Informationen von MDR THÜRINGEN geht es um den Verdacht von Drogengeschäften, Waffenhandel und Geldwäsche. Das Verfahren richtet sich gegen rund zehn Beschuldigte, die mutmaßliche Mitglieder der Neonazi-Bruderschaften Turonen und Garde 20 sind. (…) Die Beschuldigten im Alter zwischen 24 und 55 Jahren sollen seit Jahren einen groß angelegten Drogenhandel in Thüringen betrieben haben. Zudem stehen sie im Verdacht, die Gewinne aus diesen Drogengeschäften gewaschen zu haben. Bei der Geldwäsche spielt offenbar auch ein Szene-Anwalt eine Rolle. Darum wird seine Kanzlei in Hessen ebenfalls durchsucht. Wie das LKA mitteilte, wurden bis jetzt eine Limousine gepfändet sowie zahlreiche Betäubungsmittel und Bargeld sichergestellt wurden (…) Brisant dabei ist, das die Neonazis offenbar mit einer hohen kriminellen Professionalität vorgegangen sind. Aus Ermittlerkreisen heißt es, dass sie wie Gruppen in der Organisierten Kriminalität (OK) agieren. Dazu gehört auch der Verdacht, dass das Neonazi-Netzwerk offenbar die Gewinne aus seinen Drogengeschäften gewaschen hat. Eine Vorgehensweise, die vor allem bei Mafia-Gruppen bekannt ist. Offenbar waren die Neonazis auch im Rotlicht-Milieu aktiv. Allein in Gotha sollen sie ein Bordell betrieben und ein zweites geplant haben, auch dort wird zur Stunde durchsucht. (…) Durchsucht wird aktuell auch die Neonazi-Immobilie “Gelbes Haus” in Ballstädt im Landkreis Gotha. Der Ort hatte 2014 für bundesweite Schlagzeilen gesorgt, als Neonazis eine Kirmesgesellschaft überfallen und mehrere Menschen zum Teil schwer verletzte hatten. Unter den damals beschuldigten Neonazis sind mindestens zwei, die in dem aktuellen OK-Verfahren auf der Liste der Fahnder stehen. (…) Die meisten Mitglieder der Turonen sind seit Jahren hochkriminell und einschlägig bei der Polizei bekannt. Sie sind immer wieder durch schwer Straftaten aufgefallen. Laut einer Antwort der Thüringer Landesregierung an die Linkenabgeordente Katharina König-Preuss waren es alleine 32 Verfahren seit 2019, die von Personen begangen wurden, die den Turonen zuzurechnen sind. Dabei ging es um Körperverletzung, Volksverhetzung, Betrug, Hehlerei, Urkundenfälschung, Hausfriedensbruch und andere Delikte

via mdr: Drogenhandel, Waffengeschäfte, GeldwäscheRazzien in Thüringen: LKA ermittelt gegen kriminelles Neonazi-Netzwerk

siehe auch: Organisierte Kriminalität – Razzia gegen Neonazi-Netzwerk in Thüringen. Hunderte Polizisten gehen seit den frühen Morgenstunden gegen ein kriminelles Neonazi-Netzwerk in Thüringen vor. Die Beamten fassten zehn Verdächtige, pfändeten eine Limousine – und stießen auf Drogen. (…) Die Operation war laut MDR monatelang vorbereitet worden. Mitglieder der Neonazi-Bruderschaft »Turonen« und der »Garde 20« sollen seit Jahren weite Teile des Drogenhandels in Thüringen organisieren. So sollen sie allem Anschein nach ein Netzwerk unter anderem für den Verkauf von Crystal Meth aufgebaut haben. Hinzu sollen Waffengeschäfte kommen.

a photo of a police car
Photo by Markus Spiske on Pexels.com