Ein interner Bericht der Bundeswehr zeigt, dass die Elitesoldaten des KSK seit Jahren geltende Vorschriften ignorieren. Die Probleme waren intern offenbar bekannt. Interne Untersuchungen liefen ins Leere. Der Verteidigungsausschuss des Bundestages wird am sich am Mittwoch (3. März) erneut mit den Verfehlungen des Kommandos Spezialkräfte (KSK) der Bundeswehr befassen. Für Diskussionen wird dabei ein mehr als 100 Seiten starker interner Bericht der Bundeswehr sorgen, der dem MITTELDEUTSCHEN RUNDFUNK  vorliegt. Der Bericht befasst sich mit fehlender Munition, fehlendem Sprengstoff und offenbart vor allem jahrelange Ignoranz der geltenden Regeln. So kommen die Verfasser des Berichtes zum Ergebnis: “Die Vorschriften und Verfahren zur Munitionsbewirtschaftung wurden im KSK auf allen Ebenen über Jahre hinweg nicht eingehalten.” Die Verantwortlichen wissen dem Bericht zufolge derzeit nicht, wo etwa 13.000 Schuss Munition und 62 Kilogramm Sprengstoff verblieben sind. Laut Bericht ist das “mit hoher Wahrscheinlichkeit” auf eine fehlerhafte Buchführung zurück zu führen. Allerdings sei auch “bewusste, kriminelle Unterschlagung nicht mit allerletzter Sicherheit auszuschließen.” Der Bericht zeigt, dass man beim KSK offenbar seit knapp vier Jahren immer wieder nach verschwundener Munition und Sprengstoff gesucht hat. So sei im März 2017 eine erste Prüfung durchgeführt worden. Allerdings will man damals nur ein Hand voll fehlender Munition festgestellt haben. So heißt es im Bericht zu dieser Prüfung: “Es wurden Differenzen in Höhe von ‘5 Schuss Munition’ festgestellt.” Nach Informationen des Nachrichtmagazin MDR exakt wird auch die Qualität einer späteren internen Prüfung stark in Zweifel gezogen. So heißt es über eine Inventur im Dezember 2017: “Der Inventurzeitraum erscheint deutlich zu kurz. Die Ergebnisse der Inventur werden […] als nicht valide bewertet.” Die letzte KSK-eigene Inventur hatte es dem Bericht zufolge im Dezember 2019 gegeben. Es sei hier zwar fehlende Munition festgestellt worden, diese Informationen allerdings nicht an vorgesetzte Dienststellen weiter geleitet worden. Inzwischen sucht man etwa 13.000 Schuss Munition und 62 Kilogramm Sprengstoff.

via mdr: INTERNER BERICHT ZUM KSKFehlbestände bei Munition und Sprengstoff seit Jahren bekannt

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Von I, Arthurrh, CC BY-SA 3.0, Link – symbolbild

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