Der AfD-Politiker Höcke ist bei seinem Auftritt in Offenbach von Hunderten Gegendemonstranten empfangen worden. Sie folgten einem Aufruf eines breiten Bündnisses. Hunderte Menschen haben in Offenbach gegen einen Auftritt des thüringischen AfD-Landeschefs Björn Höcke protestiert. Unter dem Motto „Bunt statt braun“ hatte ein Bündnis von Gewerkschaften, Parteien und anderen Organisationen zu der Demonstration am Donnerstag aufgerufen. Die Kundgebung blieb weitgehend friedlich, es kam aber zu einzelnen Rangeleien mit Polizisten, als Demonstranten versuchten, Absperrungen zu überwinden und zur AfD-Kundgebung vorzudringen. Die Polizei drängte sie zurück. Ein Sprecher berichtete von sechs vorübergehenden Festnahmen. Die Polizei schätzte die Zahl der Gegendemonstranten auf 500 und die Zahl der Teilnehmer an der AfD-Kundgebung auf rund 50. Höcke, der als Rechtsaußen seiner Partei gilt, sprach bei einer Veranstaltung der AfD im Kommunalwahlkampf. Er kritisierte die Corona-Politik von Bund und Ländern und forderte ihre sofortige Beendung. Risikogruppen müssten geschützt werden, wie in jeder Grippewelle, aber für darüber hinaus gehende Regelungen gebe es keinen Grund. Höcke ist Gründer des formal inzwischen aufgelösten „Flügels“, den der Verfassungsschutz als „erwiesen rechtsextremistische Bestrebung“ eingestuft hat. Die Gegendemonstranten wurden von der AfD-Kundgebung mit Absperrgittern und Polizeiketten ferngehalten, meldeten sich aber lautstark mit Trommeln, Tröten und Sprechchören wie „Es gibt kein Recht auf Nazipropaganda“ zu Wort. „Kein Fußbreit dem Faschismus“ stand unter anderem auf Plakaten. Auch der Offenbacher Oberbürgermeister Felix Schwenke (SPD) sprach auf der Gegenkundgebung und erklärte, Höckes Worte seien die eines Faschisten, die ein friedliches Zusammenleben der Menschen gefährdeten.

via faz: OFFENBACH „BUNT STATT BRAUN“: Hunderte demonstrieren gegen Auftritt von Höcke