Die Staatsanwaltschaft Chemnitz hat Anklage gegen einen ehemaligen mutmaßlichen Administrator des rechtsgerichteten Internetportals “Trutzbund” erhoben. Dem 56-jährigen Chemnitzer werde die Verwendung verfassungsfeindlicher Kennzeichen in 600 Fällen vorgeworfen, teilten Staatsanwaltschaft und Polizei am Mittwoch in Chemnitz mit. Mit der Anklageerhebung seien nun langwierige und aufwendige Ermittlungen abgeschlossen worden, die sich gegen Nutzer der Internetseite sowie die Angehörigen des “Trutzbund”-Netzwerks richteten. Zunächst hatten sich die Ermittlungen allein gegen Nutzer des Internetportals gerichtet, die auf der frei zugänglichen Seite insgesamt rund 10.000 Beiträge mit staatsschutzrelevanten Inhalten eingestellt hatten. Insgesamt wurden 153 Verfahren eingeleitet. Dabei gerieten der 56-jährige Chemnitzer und ein 58 Jahre alter Mann aus Brand-Erbisdorf als Initiatoren der Webseite ins Visier der Fahnder. (…) Neben den beiden Männern aus Mittelsachsen wurden 59 weitere Tatverdächtige im gesamten Bundesgebiet ermittelt. Einige der wegen der Verwendung verfassungsfeindlicher Kennzeichen eingeleiteten Strafverfahren wurden den Angaben zufolge bereits abgeschlossen. So sei gegen den 58-Jährigen aus Brand-Erbisdorf ein Strafbefehl in Höhe von mehr als 10.000 Euro ergangen. Weitere Kommentatoren unter anderem aus Chemnitz, Döbeln, Geyer, Lößnitz und Taura bekamen ebenfalls Strafbefehle zugesandt, die mit Gesamtgeldstrafen zwischen 1200 und 10.500 Euro einhergingen.

via tag24: CHEMNITZER STAATSANWALTSCHAFT ERHEBT ANKLAGE GEGEN MUTMASSLICHEN BOSS VON NEONAZI-INTERNETSEIT