Ein Unbekannter legt Zettel aus / Kritik an Umsetzung von Corona-Maßnahmen / NRWZ lässt Vergleich mit Judenverfolgung einordnen “Juden sind hier unerwünscht.” Mit diesem Schild aus der Nazizeit kritisiert ein Unbekannter einen Rottweiler Einzelhändler für dessen Umsetzung der Corona-Maßnahmen. Ein Einzelhändler im Landkreis Rottweil hat seit ein paar Wochen ein ungutes Gefühl, wenn er durch die Regalreihen seines Ladens geht. Findet er doch immer wieder für ihn erschreckende Zettel. “Juden sind hier unerwünscht”, ist etwa ein altes Schild abgebildet. Und “Juden werden hier nicht bedient”, steht dort in Frakturschrift. Das alles, offenbar, weil der Einzelhändler die Maskenpflicht in seinem Geschäft strikt umsetzt. Hier wird dem Ladeninhaber Diskriminierung vorgeworfen, werden Corona-Maßnahmen von einem unbekannten Mitbürger mit der Judenverfolgung im Dritten Reich gleichgesetzt. Ob das opportun, ob das erlaubt ist, wollen wir von verschiedenen Experten einordnen lassen. Der Unbekannte, der die Zettel im Laden des Einzelhändlers auslegt, tut das seit etwa zwei Wochen. Bislang sechsmal. Immer DIN-A-4-Blätter, die an unterschiedlichen Stellen im Laden auftauchen. Immer ziehen sie die Verbindung von der strikt angeordneten Maskenpflicht zur Judenverfolgung. Hintergrund, so vermutet es der Ladeninhaber selbst, der sich an die NRWZ gewandt hat, ist, dass er per Aushang nicht nur das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes von seinen Kunden verlangt. Sondern dass er – mit Verweis auf sein Hausrecht – auch kein ärztliches Attest akzeptiere. Er habe beobachtet, berichtet der Einzelhändler der NRWZ, dass es nicht etwa ältere Menschen seien oder Behinderte, die sich per ärztlichem Attest von der Maskenpflicht befreien lassen wollten. “Das sind die Jüngeren”, hat er beobachtet. (…) Der Einzelhändler hat mittlerweile, wie ihm von der Vorsitzenden des Vereins Ehemalige Synagoge Rottweil geraten, den Fall zur Anzeige gebracht. Die Kriminalpolizei ermittelt.

via nrwz: Corona-Maßnahmen mit Judenverfolgung verglichen: “Das sollte zur Anzeige gebracht werden”