Die Generalstaatsanwaltschaft München hat elf Neonazis wegen der Fortführung der verbotenen rechtsextremen Organisation “Blood & Honour” angeklagt. Unter den Verdächtigen ist nach Panorama-Recherchen auch der Kopf des deutschen Ablegers von “Combat 18”. Von 2016 bis 2018 sollen zehn der Rechtsextremen “durch den Aufbau einer Verwaltungsstruktur” das Neonazi-Netzwerk “Blood & Honour” mit Untergliederungen in Bayern, Baden-Württemberg und Thüringen fortgeführt haben. Ein weiterer Mann soll die verbotene Organisation unterstützt haben. Die deutsche “Division” des international aktiven Netzwerks “Blood & Honour” war im Jahr 2000 vom Bundesinnenministerium verboten worden. Laut Anklagebehörde sollen die Beschuldigten zudem “mit dem Vertrieb und der Vermarktung der Marke ‘Blood & Honour’ das rechtsextremistische Gedankengut und Weltbild dieser verbotenen Organisation” verbreitet haben. “Merchandising-Artikel mit verbotenen rechtsradikalen Symbolen” und CDs mit verbotenem Rechtsrock-Liedgut sollen vertrieben worden sein. Vier der Neonazis sollen in Ungarn zudem “einen CD-Sampler mit volksverhetzendem Liedgut produziert” und nach Deutschland importiert haben. Drei der Verdächtigen wird außerdem das Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen vorgeworfen. Nach Panorama-Informationen ist auch Stanley R. aus dem thüringischen Eisenach unter den jetzt angeklagten Männern. Der Chef der im Januar 2020 verbotenen Neonazi-Gruppe “Combat 18 Deutschland” wird von den Ermittlern als “Unterstützer” von “Blood & Honour” gezählt. Er soll bei der Produktion der Rechtsrock-CDs im Ausland mitgewirkt haben.

via panorama: Verbotenes Netzwerk “Blood & Honour”: Elf Neonazis angeklagt

siehe auch: Anklage erhoben gegen “Blood & Honour”. Elf Männer sollen versucht haben, die verbotene rechtsextreme Organisation fortzuführen. Auch die Bombendrohungen auf Moscheen in Pasing und Freimann waren durch diese unterzeichnet. (…) Unter den Angeschuldigten befinde sich der “Divisionschef Deutschland” sowie drei weitere “Sektionschefs” aus Bayern, Baden-Württemberg und Thüringen, teilte die Generalstaatsanwaltschaft am Mittwoch mit. (…) Allen elf Angeschuldigten wirft die Generalstaatsanwaltschaft einen Verstoß gegen das Vereinigungsverbot vor. Gegen vier besteht der Tatverdacht der Volksverhetzung, drei werden beschuldigt, Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen verwendet zu haben. Die Ermittlungen wurden von der Bayerischen Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus (ZET) geführt. Als am 11. Juli 2019, dem ersten Jahrestag des NSU-Urteils, bei den Moscheen in Pasing und Freimann Bombendrohungen eingingen, waren diese mit “Blood & Honour” unterzeichnet. Zwischen den Rechtsterroristen des NSU und “Blood & Honour” gab es enge Kontakte.

siehe dazu auch: exif-recherche «COMBAT 18» REUNION