Der Generalbundesanwalt hat Anklage gegen eine Rechtsextremistin aus Mittelfranken erhoben. Die Frau aus dem Landkreis Nürnberger Land muss sich ab April vor dem Oberlandesgericht in München verantworten. Sie soll Anschläge vorbereitet haben. Das Oberlandesgericht München hat die Anklage des Generalbundesanwalts gegen die Neonazi-Aktivistin Susanne G. zugelassen. Die 55-Jährige aus dem Landkreis Nürnberger Land muss sich ab Ende April vor Gericht verantworten. Ihr wird unter anderem die Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat vorgeworfen. Dafür soll sie mit einem Verbrechen gedroht und den öffentlichen Frieden durch Androhung von Straftaten gestört haben. Susanne G. soll sich Material für Brandsätze besorgt haben
Die Rechtsextremistin soll laut Ermittlungen im Sommer des vergangenen Jahres einen Terroranschlag auf Amtsträger oder Menschen muslimischen Glaubens in Deutschland vorbereitet haben. Dafür soll Susanne G. im Internet recherchiert und sich für den Bau von Brandsätzen benötigte Materialien, darunter Benzin, Gas-Kartuschen, Feuerwerkskörper und Zündschnüre besorgt haben. Vor wenigen Monaten soll sie Polizeibeamte und einen fränkischen Politiker als mögliche Anschlagsopfer ausgespäht und dazu Privatfahrzeuge und Wohnungen der Betroffenen ausgekundschaftet haben. Nach ARD-Recherchen soll die Frau die Personen teils persönlich gekannt haben. Drohbriefe mit Patronen verschickt Susanne G. war den Ermittlungsbehörden bereits zuvor aufgefallen. Bereits im Frühjahr des vergangenen Jahres wurde sie von der Polizei festgenommen. Sie soll sechs anonyme Drohbriefe an Politiker, einen muslimischen Verein und einen Verein zur Flüchtlingshilfe versandt haben. Die Briefe enthielten Morddrohungen und scharfe Patronen. “Ihr werdet niemals sicher sein”, hieß es in der Karte, die sie an eine türkisch-islamische Gemeinde im Landkreis geschickt haben soll. Einen Landrat bezeichnete sie laut ARD-Informationen als “Ausländer- und Judenfreund” und drohte ihm demnach mit der Erschießung auf der Terrasse. Offenbar eine Anspielung auf den Mord an CDU-Politiker Walter Lübcke, der von einem Neonazi auf seiner Terrasse erschossen wurde.

via br: Terror-Prozess: Neonazi-Aktivistin aus Franken vor Gericht