Für rund 700.000 Euro hatte Daniel Grätz das „Deutsche Haus“ im Kurort Burg gekauft. Mit einem Darlehen der Sparkasse Spree-Neiße, berichtet die „Berliner Morgenpost“. Obwohl Grätz mehrere Vorstrafen und Verbindungen zur rechtsextremen Szene hat. Die Cottbuser Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den 37-Jährigen und weitere mutmaßliche Mitglieder der „Kampfgemeinschaft Cottbus“ wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung. Schon verurteilt ist er wegen gefährlicher Körperverletzung und Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Brisant: Sparkassen-Boss Lepsch war lange Jahre Präsident des Fußballclubs FC Energie, gefürchtet wegen rechtsextremer Fans. Jahrelang hatte der Verein die Überprüfung seiner Ordner durch den Verfassungsschutz blockiert. Grätz wurde auch wegen versuchten Kreditbetrugs bestraft. Auf Drängen des Finanz-Ministeriums prüfte der Sparkassen-Verband jetzt den Kneipen-Kredit. Ergebnis: Die Sparkasse habe von dem Betrugsurteil nichts gewusst. Jetzt weiß sie es – und könnte den Kredit kündigen.

via bz berlin: Skandal im Spreewald! Sparkasse finanzierte Kneipe von Rechtsextremist

siehe auch: Neonazi-Immobilie in Burg: Grützwurst im Deutschen Haus (AIB). Im brandenburgischen Spreewaldort Burg hat ein Neonazi eine Gaststätte und ein Hotel übernommen. Die Gemeinde Burg liegt idyllisch in der Spreewaldlandschaft, 100 Kilometer südlich von Berlin und nur eine zwanzigminütige Autofahrt von der Lausitzmetropole Cottbus entfernt. Ein Magnet für den Tourismus – sorbische Folklore, die Spreewaldtherme und reichlich Gelegenheit für Paddelsport und Kahnfahrtromantik. In der Region gibt es allerdings neben einem ausgeprägten Heimatbewusstsein auch einen verankerten Neonazismus. 22 Prozent der Stimmen holte die brandenburgische AfD bei den Kreistagswahlen im Jahr 2019. Aus Burg kommt der Kreisvorsitzende der Lausitzer NPD, Benjamin Mertsch. Im Nachbardorf Leipe stakst NPD-­­Kader Falk Haffner als „Haffi der Fährmann“ höchstpersönlich Tagesausflügler durch die Spreekanäle. Jetzt sind zwei touristische Anziehungs­punkte in Burg von einem militanten Neonazi übernommen worden. Das „Deutsche Haus“, ein Restaurant, das im 17. Jahrhundert als Zollhaus gebaut wurde und dazu das Biohotel „Kolonieschänke“, benannt nach dem Burger Ortsteil Kolonie. Beide Einrichtungen werden seit neuestem von Daniel Grätz, tief verwurzelt in der regionalen Neonaziszene, betrieben. Das Geld für den Kauf des „Deutschen Haus“, der bereits im April 2020 abgewickelt wurde, kommt direkt aus der Region. Grätz besorgte sich dafür einen Kredit über 700.000 Euro von der Sparkasse Spree-Neiße. Im Verwaltungsrat der Bank sitzen der Cottbuser Oberbürgermeister und der Landrat des Kreises. Für die „Kolo­nieschänke“ schloss Grätz einen Betreiber­vertrag mit dem Besitzer Olaf Schöpe ab. Dieser ist Präsident des Landesverbandes des Dehoga, dem „Deutschen Hotel- und Gaststättenverband“. Der brandenburgische Verfassungsschutz habe auf den Hintergrund von Grätz erst hingewiesen, als die Deals schon unter Dach und Fach waren.

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