Sie sollen ein nicht genehmigtes Schießtraining mit gestohlener Munition bezahlt haben: Gegen ein mobiles Einsatzkommando des LKA Sachsen gibt es schwere Vorwürfe. Beschuldigt ist auch der Kommandoführer. »Stinksauer und unfassbar enttäuscht«: Mit deutlichen Worten hat Sachsens Innenminister Roland Wöller sich zu den Vorwürfen gegen 17 Beamte eines mobilen Einsatzkommandos des Landeskriminalamtes (LKA) geäußert. Das Verhalten der Beamten entsetze ihn, sagte der CDU-Politiker auf einer Pressekonferenz. Er sprach außerdem von einem »unfassbaren Maß« an »krimineller Energie«, das sich gezeigt habe, sollten sich die Vorwürfe bewahrheiten. »Jede Rechtsverletzung eines Polizisten bedeutet einen enormen Vertrauensverlust«, sagte Wöller. Nun müsse man gründlich, umfassend, aber auch zügig aufklären. Personelle Konsequenzen beim LKA schließe er nicht aus. Den Hauptbeschuldigten im Alter von 32 bis 49 Jahren wird vorgeworfen, im November 2018 aus Dienstbeständen mindestens 7000 Schuss Munition entwendet und diese als Bezahlung bei einem privaten Schießtraining auf einer Schießanlage in Güstrow genutzt zu haben. Unter den Beschuldigten befinden sich laut Staatsanwältin Nicole Geisler der Kommandoführer sowie drei Schießtrainer. Die Generalstaatsanwaltschaft ermittelt gegen sie wegen des Verdachts auf gemeinschaftlichen Diebstahl, Verstoß gegen das Waffengesetz und Bestechlichkeit. (…) Die vier Hauptbeschuldigten sind mit sofortiger Wirkung vom Dienst freigestellt, hieß es. Die anderen 13 Beamten dürfen ihre Diensträume nicht mehr betreten und sollen außerhalb des LKA eingesetzt werden. Nach Durchsuchungen im Großraum Dresden sollen sichergestellte Gegenstände, darunter »Kommunikationsmittel«, nun ausgewertet werden. Der Fall hat womöglich eine Dimension, die weit über Sachsen hinausreicht: Angestoßen wurden die aktuellen Untersuchungen durch Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Schwerin gegen den damaligen Inhaber von »Baltic Shooters«, der an dem Tauschgeschäft mit den Dresdner MEK-Polizisten beteiligt gewesen sein soll. Dabei handelt es sich um den Schießexperten Frank T., der zum Umfeld der rechtsextremen Gruppe »Nordkreuz« gehören soll. Aktuell gebe es keinen Hinweis auf eine rechtsextreme Gesinnung der beschuldigten Beamten, sagte LKA-Präsident Kleine bei der Pressekonferenz. Frank T. hat ein gewisses Renommee: Der 53-Jährige betreibt nicht nur einen Schießplatz im mecklenburgischen Güstrow und hat eine Lizenz zum Waffenverkauf, er gehört auch zu den wenigen Zivilisten in Deutschland, die Polizistinnen und Polizisten sowie Militärs an der Waffe ausbilden. SEK-Einheiten mehrerer Bundesländer und Elitekommandos aus aller Welt standen schon auf seinem Schießplatz.

via spiegel: Ermittlungen wegen Munitionsdiebstahl – Innenminister spricht von »krimineller Energie« im LKA Sachsen

siehe auch: Verbindung zu „#BalticShooters“ – Sächsische #LKA-Beamte sollen #Munition entwendet haben. 17 LKA-Beamten wird vorgeworfen, bei einem Schießtraining 7000 Schuss Munition gestohlen zu haben. Die betroffene Sondereinheit soll nun neu aufgebaut werden. In Sachsen wird gegen 17 Polizeibeamte wegen des Verdachts des Munitionsdiebstahls oder der Beihilfe dazu ermittelt. Am Dienstag wurden im Raum Dresden die Wohnungen von vier Hauptbeschuldigten und die Arbeitsplätze aller Beschuldigten im Landeskriminalamt (LKA) durchsucht, wie die Generalstaatsanwaltschaft Dresden mitteilte. Bei den Beschuldigten handelt es sich um Angehörige eines mobilen Einsatzkommandos. Die vier Hauptbeschuldigten im Alter zwischen 32 und 49 Jahren sollen im November 2018 aus ihnen dienstlich zugänglichen Beständen der Polizei 7000 Schuss Munition entwendet haben.

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