Eine Protestaktion von Corona-skeptischen Eltern hatte in Neubrandenburg nur kurz Bestand. Die Verwaltung ließ Kinderschuhe, Plüschtiere und Schilder vom Rathaus umgehend entfernen. Die Neubrandenurger Stadtverwaltung hat mit der sogenannten Kinderschuh-Aktion vor dem Rathaus kurzen Prozess gemacht. „Wir dulden so etwas nicht und haben gleich am Donnerstagnachmittag wieder alles abnehmen lassen”, sagte Rathaussprecherin Anett Seidel am Freitag dem Nordkurier. Von der Aktion an einem Bauzaun des in Sanierung befindlichen Rathauses zeugten am Freitag nur noch übrig gebliebene Kabelbinder. Ein Schild hing noch oder wieder am Zaun mit der Aufschrift „Bitte keine Schulden Mama Papa”, drapiert mit Deutschland-Fähnchen. Bundesweit wollen derzeit Eltern und und Großeltern mit der sogenannten Kinderschuh-Aktion auf die schwierige Lernsituation in den Schulen aufmerksam machen. In Neustrelitz stellten sie Schuhe als Symbol für verzweifelte Kinder vor das Rathaus. Daneben platzierten die Eltern zahlreiche Plüschtiere, Luftballons und Tafeln mit eindringlichen Forderungen etwa nach einem Ende der Maskenpflicht in Schulen oder der Rückkehr zum normalen Sportunterricht. (…) Geradezu perfide sei es den Worten Koplins zufolge, symbolisch hierfür Kinderschuhe benutzen zu wollen. Schuhe von Kindern seien als Überbleibsel der Ermordeten der faschistischen Konzentrationslager im Gedächtnis vieler Menschen. Das Gedicht „Kinderschuhe aus Lublin“ von Johannes R. Becher habe den ermordeten Kindern ein Denkmal gesetzt. Sich dieser Symbolik zu bedienen, sei „der leicht durchschaubare Akt, den Holocaust mit „Corona-Einschränkungen” gleichsetzen zu wollen”. „Das ist einfach nur verabscheuungswürdig und zu ächten.”

via nordkurier: UMSTRITTENE SYMBOLIK – Neubrandenburg duldet Kinderschuh-Aktion als Corona-Protest nicht

siehe auch: Das Netzwerk hinter der “Aktion Kinderschuhe” in Sachsen-Anhalt – #covidioten. In den Sozialen Netzwerken wird derzeit ein bundesweiter Aufruf geteilt, Kinderschuhe vor Rathäusern aufzustellen. Ein Eltern-Protest unter vielen? Eine MDR-Recherche zeigt: Die Gruppen, die zur “Aktion Kinderschuhe” aufrufen, sind Teil der Querdenker-Szene. Kinderschuhe und Plakate, aufgereiht auf den Treppen vor Rathäusern.