Nicolas Zimmer bekleidete für die CDU viele Ämter. Nun sagt er: „Wo keine klare Abgrenzung zu rechten Brandstiftern stattfindet, ist für mich kein Platz mehr.“ Nicolas Zimmer war Staatssekretär, zuvor Vorsitzender der Berliner CDU-Fraktion, viele Jahre lang Abgeordneter und als junger Mann auch mal Bezirksverordneter in Tempelhof. Nun kehrt er seiner Partei nach 33 Jahren den Rücken. Am Freitag gab der 50-Jährige seinen Austritt aus der CDU bekannt – weil der Landesverband in Thüringen am Abend den früheren Verfassungsschutzpräsidenten Hans-Georg Maaßen als Direktkandidaten für den Bundestag aufgestellt hatte. “Eine Partei, die Maaßen nominiert, ist nicht mehr meine”, schrieb Zimmer, der heute Vorstandsvorsitzender der Technologiestiftung Berlin ist, bei Twitter. “Wo keine klare, eindeutige Abgrenzung zu rechten Brandstiftern stattfindet, ist für mich kein Platz mehr.
Maaßens Nominierung ist der letzte Anstoß, aber nicht alleiniger Grund für Zimmers Abschied. “Das ist nur der Abschluss eines Entfremdungsprozesses, der schon länger dauert”, schrieb der Jurist weiter. Gerade in der Maskenaffäre hatten Funktionäre und Mandatsträger in jüngster Zeit “bewiesen, dass ihnen jeglicher moralischer Kompass abhanden gekommen ist”. Maaßen konnte am Freitagabend überhaupt nur für den Südthüringer Wahlkreis kandidieren, weil der angestammte Kandidat Mark Hauptmann im Zuge der Maskenaffäre unter Druck geraten war und schließlich die Partei verlassen hatte.

via tagesspiegel: Nach 33 Jahren in Berliner Partei – Ex-Staatssekretär verlässt CDU wegen Maaßen-Nominierung