Zahlreiche TV-Größen beteiligten sich an der Aktion „#allesdichtmachen“. Doch wer steckt dahinter? Mit ihren Videos unter dem Motto „#allesdichtmachen“ haben prominente deutsche Schauspieler für jede Menge Zündstoff gesorgt. Angeblich handelte es sich dabei um eine dezentrale Aktion, die nicht von langer Hand geplant war. So steht es auch auf der offiziellen Homepage. Doch Recherchen zeigen jetzt, dass hinter allem ein ausgefeiltes Konzept steht – und direkte Verbindungen in die „Querdenker“-Szene. In weiten Teilen der Bevölkerung war die Empörung groß, als TV-Größen wie Richy Müller, Heike Makatsch, Ulrike Folkerts und Ulrich Tukur Ende April Videos teilten, in denen sie sich teils über die Corona-Maßnahmen der Bundesregierung lustig machten und einen „Lockdown für immer“ forderten. Doch es gab auch Zustimmung und Beifall – und zwar vor allem aus den Reihen von Corona-Leugnern und der AfD. (…) Einer von ihnen, der sich als einer der wichtigsten Drahtzieher der Aktion entpuppt hat, ist Dietrich Brüggemann, der Regisseur der Videos. Er erklärte in einem Interview mit ntv: „Die Aktion wurde tatsächlich missverstanden, aber ich persönlich fühle mich nicht missverstanden. Ich habe damit gerechnet, dass sie missverstanden wird.“ Im Klartext: Er hat mit den Reaktionen gerechnet. Dietrich Brüggemann scheint die Aktion von langer Hand geplant zu haben. Ein Schauspieler, dessen Name nicht genannt werden soll, berichtete dem „Tagesspiegel“ von einer Mail mit einer Projektskizze, Drehorten und Zeitslots, die Brüggemann und seine Kollegin Jeana Paraschiva im Vorfeld an die Teilnehmer versendet haben. Im Anhang hätten sich die Texte für die Videos befunden, aus denen sich die Schauspieler einen aussuchen konnten. Es handelte sich also nicht um die Worte der Künstler, sondern um die Brüggemanns. Das wurde laut „Tagesspiegel“ auch von Richy Müller und Kida Ramadan bestätigt. Was Verschwörungsideologien betrifft, ist Regisseur Dietrich Brüggemann kein unbeschriebenes Blatt. Auf Twitter und auf seinem Blog verkündete er seine Unterstützung für die „Freie Linke“ – eine Gruppierung, die gemeinsam mit „Querdenkern“ demonstrieren geht. Der Name ist dabei nur Schein – laut dem „Tagesspiegel“ äußern sich die Mitglieder der „Freien Linken“ teilweise antisemitisch, während andere Beiträge aus dem Umfeld des Hallenser Neonazis Sven Liebich posten. Auf der Homepage von „#allesdichtmachen“ distanziert man sich allerdings von Nazis.

via ntv: Querdenker und Verschwörer Wer oder was steckt wirklich hinter #allesdichtmachen?