Der Elitesoldat Franco A. soll sich laut Bundesanwaltschaft eine falsche Identität als Flüchtling besorgt haben und einen Anschlag auf Politiker geplant haben. BR Recherchen zeigen, dass der Offizier offenbar auch in Bayern für einen Aufstand warb. Der Fall Franco A. beginnt vor mehr als vier Jahren mit einem außergewöhnlichen Fund am Flughafen Wien-Schwechat. Eine Putzfrau entdeckt auf einer Toilette eine Waffe und meldet dies der Polizei. Die installiert dort eine Videofalle und am Tag des Wiener Akademikerballs, der als Vernetzungstreffen der internationalen rechtsextremen Szene gilt, schnappt die Falle zu. Franco A. führt offenbar ein Doppelleben Es ist der 3. Februar 2017, als die österreichische Polizei den Bundeswehr-Oberleutnant verhaftet, wie Laurin Lorenz von der Wiener Tageszeitung “Der Standard” erzählt. Er recherchiert seit Jahren zu Franco A. Der Soldat habe die Waffe wieder abholen wollen, die er Lorenz zufolge während seines Aufenthaltes beim Wiener Offiziersball dort versteckt hatte. Die österreichische Polizei lässt Franco A. schließlich laufen, informiert aber die deutschen Kollegen. Die stellen fest: Franco A. führt offenbar seit Monaten ein Doppelleben – und zwar als Soldat der deutsch-französischen Brigade im Elsass und als angeblicher syrischer Kriegsflüchtling in einer Unterkunft in Oberbayern. Hinweise auf Verbindungen zu rechtsextremen Netzwerken Die Polizei findet Sprengstoff, Munition und Schusswaffen. Bei den Ermittlungen kommen zudem Verbindungen zu rechtsextremen Netzwerken zutage, die bereits Vorbereitungen für den Umsturz des demokratischen Systems treffen. Und nach BR-Informationen tritt Franco A. nur sechs Wochen vor seiner Verhaftung in Österreich als Redner bei dem sogenannten “Preußen Abend” in München auf. Das ist eine seit Jahrzehnten bestehende Organisation, zu deren Veranstaltungen sowohl rechtskonservative Akademiker und Vertriebenenfunktionäre als auch AfD-Politiker und Neonazis eingeladen werden. Auch hochrangige aktive und ehemalige Militärs stehen im Einladungsverteiler. Bekennender Antisemit und Rassist?
Laut seinem Redemanuskript ruft Franco A. zum Kampf auf, ergeht sich in Weltuntergangsphantasien und bekennt Antisemit und Rassist zu sein. Als Franco A. den Vortrag hält, lebt er seit knapp einem Jahr mit doppelter Identität. Die Rechtsextremismus-Expertin Martina Renner von der Linken-Bundestagsfraktion vermutet, dass Franco A. sich diese Tarnidentität als syrischer Geflohener mit dem Vorhaben zugelegt hat, einen Anschlag unter falscher Flagge zu begehen. Möglicherweise habe er damit Hass auf Geflohene anheizen wollen und eine Gegenreaktion provozieren wollen, sagt die Bundestagsabgeordnete. War Franco A. ein Einzeltäter? Die Bundesanwaltschaft geht davon aus, dass Franco A. ein Einzeltäter war. Ein Einzelfall sei er jedenfalls nicht, sagt der Politikwissenschaftler Fabian Virchow von der Hochschule Düsseldorf mit Schwerpunkt Rechtsextremismus und Militär.

via br: Rechtsextremismus: Warb Franco A. in Bayern für den Aufstand?

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