Nach der Veröffentlichung eines privaten Videos, auf dem er mit dem Hitlergruß zu sehen ist, hat der Kreisvorsitzende der Jungen Union, Fabrice Ambrosini, seine Ämter in der CDU und JU ruhend gestellt – unter dem Druck des Parteivorstands. Allerdings war das Video innerhalb der lokalen CDU längst bekannt. Fabrice Ambrosini galt als eine der Nachwuchshoffnungen der CDU in Bergisch Gladbach und im Rheinisch-Bergischen Kreis. Mit 16 Jahren war er der CDU beigetreten und hatte rasch Ämter in der Jungen Union übernommen. Zuletzt war der jetzt 19-jährige Jura-Student u.a. Schriftführer im CDU-Ortsverband Bensberg/Moitzfeld, Kreisvorsitzender der Jungen Union sowie der Schüler Union. Als Sachkundiger Bürger ist er Mitglied sowohl der CDU-Fraktionen im Kreistag als auch im Bergisch Gladbacher Stadtrat. Am Wochenende hatte er beim Kreisparteitag bei der Wahl der Delegierten für den Bundesparteitag eines der besten Ergebnisse erzielt. Am Dienstag dieser Woche jedoch wurde von einem anonymen Absender ein Video an viele CDU-Mitglieder und an die Medien verschickt. In diesem Video ist eine Gruppe von vier jungen Leuten zu sehen, die die Nationalhymne singen. Im Vordergrund sitzt ein junger Mann, der die rechte Hand zum Hitlergruß erhebt. Dahinter steht Fabrice Ambrosini, der zum Liedtext „Einigkeit und Recht und Freiheit” den linken Arm für einige Sekunden ebenfalls zum Nazi-Gruß ausstreckt. Es ertönt Gelächter, dann bricht das Video ab. „Kurz den linken Arm gehoben” Ambrosini bestätigt gegenüber dem Bürgerportal, dass die Aufnahme bei einer privaten Geburtstagsfeier gemacht worden und authentisch ist. Allerdings habe er nicht den Hitlergruß gezeigt, sondern „nur kurz den linken Arm gehoben”. Das sieht der CDU-Kreisvorstand allerdings anders. (…) Ambrosini behauptete zunächst, das Video sei „vier oder fünf Jahre alt”, und bestätigte später auf Nachfrage schriftlich, das Video sei „Anfang 2017″ aufgenommen worden, als er 15 Jahre alt und noch nicht Mitglied der CDU gewesen sei. Ein Teilnehmer der privaten Feier widerspricht: das Video sei am 3. Februar 2018 aufgenommen worden. Da war Ambrosini 16 und Schriftführer im Kreisvorstand der JU. CDU kennt das Video seit fast zwei Jahren Wichtig ist eine weitere Jahreszahl: Seit 2019 ist das Video in der CDU bekannt. Kreischef Pakendorf betont zwar, er habe es in dieser Woche zum ersten Mal gesehen. Er räumt aber ein, davon schon vorher gehört zu haben. Wie jetzt der Kreisvorstand habe sich der CDU-Ortsverband Bensberg/Moitzfeld schon vor zwei Jahren in einer Sitzung ausführlich mit dem Video befasst, bestätigt Pakendorf. Der Ortsverband sei damals ebenfalls zu dem Ergebnis gekommen, dass es keinen rechtsextremen Hintergrund gebe, sondern eine „Jugendsünde” sei. Folgen für Ambrosini gab es nicht, der Vorfall wurde zunächst nur gerüchteweise über die CDU hinaus publik.

via in-gl: Hitlergruß: Chef der Jungen Union Rhein-Berg lässt Ämter ruhen

siehe auch: RBK: Hitlergruß bringt JU-Vorsitzenden in Erklärungsnot. Sie singen zwar die offizielle Strophe der Nationalhymne, doch der Hitlergruß wird gezeigt. Junge Männer, einer davon ist der Vorsitzende der Jungen Union im Rheinisch-Bergischen Kreis, Fabrice Ambrosini. Die rheinisch-bergische CDU hat wegen des Falls eine Vorstandssitzung einberufen. Es sei eine Geburtstagsfeier vor vier oder fünf Jahren gewesen, sagt der heute 19jährige Ambrosini. Das vier Sekunden lange Video, das uns unbearbeitet vorliegt, zeigt Partybeleuchtung, einen jungen Mann, der den Hitlergruß zeigt. Dahinter steht Ambrosini, in der rechten Hand ein Handy, den linken Arm streckt er wenig zweideutig nach oben; Lügen, Heuchelei und Bauernopfer bei der CDU Rheinisch-Bergischer Kreis. Nach einer Meldung in Radio Berg vom 11.05.2021 zu einem Video mit dem Vorsitzende der Jungen Union (JU) Rheinisch-Bergischen Kreis, in dem der Hitlergruß gezeigt wurde, hat die CDU heute erklärt, dass er nun seine Parteiämter ruhen lassen will und angeboten hat von allen Mandaten zurückzutreten. Offenbar hat die CDU aber die Öffentlichkeit und Presse über andere Sachverhalte zum Video getäuscht! Die CDU kannte das Video seit zwei Jahren! DIE LINKE. Rheinisch-Bergischer Kreis hält die jetzige klare Distanzierung vom Rechtsextremismus zwar für glaubhaft, doch ist diese CDU-Mitteilung (vom 13.05.2021) auch eine Überraschung, denn die CDU verschweigt darin absichtlich, dass dieses Video dort längst bekannt war. Das zeigt die erhobene Hand des heutigen JU-Vorsitzenden. (Video liegt hier vor) Das Video wurde schon vor zwei Jahren im CDU-Vorstand Bensberg-Moitzfeld diskutiert, der CDU-Stadtverband und auch der Kreisvorsitzende hatten davon gewußt, wie er erst nach eine Presseanfrage zugeben musste, aber vorher RadioBerg verschwiegen hatte.

https://twitter.com/robert_fietzke/status/1393079322722934785