Der Ökonom Max Otte ist neuer Vorsitzender der CDU-nahen Werteunion. In der Vergangenheit hatte Otte angekündigt, die AfD wählen zu wollen. Mit 115 zu 103 Stimmen hat sich Max Otte gegen die bayerische Finanzbeamtin Juliane Ried durchgesetzt und ist nun Vorsitzender der CDU-nahen Werteunion. In der Vergangenheit hatte Otte mit AfD-freundlichen Äußerungen auf sich aufmerksam gemacht. So hatte er im Jahr 2017 gegenüber der Wirtschaftswoche in einem Interview angekündigt, der AfD zur damaligen Bundestagswahl seine Stimme geben zu wollen. Innerhalb der CDU, deren Mitglied Otte weiter ist, bekannte sich der damalige Professor als Außenseiter: „Ich gehe ein großes Risiko ein und komme auf schwarze Listen. Ich nehme große Nachteile in Kauf. Aber mein Gewissen treibt mich trotzdem dazu“, begründete er seine Wahlentscheidung 2017 für die AfD. (…) Dementsprechend bekräftigte Otte, in der CDU bleiben zu wollen: „Am Parteiprogramm habe ich nichts auszusetzen. Die CDU braucht dringend vernünftige Leute. Davon gibt es da anscheinend weniger als in der AfD.“ In drei Punkten, so sagte es Otte im gleichen Interview, stünde der AfD allerdings näher als der CDU: In der Einwanderungspolitik, in der „Politik für die Mittelschicht“ sowie wenn es „ das europäische Haus und Frieden mit Russland“ ginge. Von 2018 bis 2021 war Otte Vorsitzender des Kuratoriums der AfD-nahen Erasmus-Stiftung Im Jahr 2018 übernahm er den Vorsitz des Kuratoriums der AfD-nahen Desiderius-Erasmus-Stiftung. 2021 legte er diese Funktion wieder ab und begründete diesen Schritt gegenüber der Zeit mit einer „falschen Richtung“, in die sich die Stiftung, der Erika Steinbach vorsitzt, entwickelt habe. Zuvor habe er sich dort engagiert, „um eine Klammer zu sein im bürgerlichen Lager, zwischen der AfD auf der einen und CDU/CSU auf der anderen Seite“.

via fr: CDU: Neuer Vorsitzender der Werteunion offen für Koalitionen mit der AfD

siehe auch: Nähe zu AfD und „Querdenkern“: Werteunion wählt Max Otte zum Vorsitzenden. Die CDU-nahe Werteunion hat den Ökonomen Max Otte zum Vorsitzenden gewählt. Damit rückt der Verein noch näher an die AfD. Die CDU könnte durch die Personalie in Bedrängnis geraten. Der CDU-nahe Verein Werteunion hat den Ökonomen und Fondsmanager Max Otte am Samstag zu ihrem neuen Vorsitzenden gewählt. Die Personalie könnte die CDU unter Zugzwang versetzen, sich deutlicher von der rechtskonservativen Werteunion zu distanzieren. Denn Otte war noch bis Januar 2021 Kuratoriumsvorsitzender der AfD-nahen Desiderius-Erasmus-Stiftung und steht im Unionslager weit rechts außen. 2019 wollte die Werteunion Max Otte sogar noch loswerden: Nachdem Otte nach der Ermordung des Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke (CDU) durch einen Neonazi mediale Hetze gegen die rechte Szene beklagte, forderte der Verein seinen Ausschluss aus der CDU. Dadurch hätte Otte automatisch auch seine Vollmitgliedschaft in der Werteunion verloren. (…) Sein Amt als Kuratoriumsvorsitzender der AfD-nahen Desiderius-Erasmus-Stiftung legte Otte im Januar nieder, weil die Stiftung sich in einer falsche Richtung entwickelt habe. Sie habe sich, so Otte, in die Flügelkämpfe innerhalb der zerstrittenen AfD hineinziehen lassen. Kritik äußerte Otte dabei vor allem an Jörg Meuthen, den er für den Zustand der AfD maßgeblich verantwortlich machte. Die Vorstandsvorsitzende der Stiftung und ehemalige CDU-Politikerin Erika Steinbach warf Otte hingegen vor, er habe sich mit öffentlichen Äußerungen in die politische Arbeit der AfD eingemischt und dadurch der Stiftung geschadet. Otte und die „Querdenker“
Max Otte schreibt Bücher, veröffentlicht Videos auf Youtube. Und er twittert. Ottes Tweets zeigen, wie nah er nicht nur der AfD, sondern auch Corona-Verharmlosern und „Querdenkern“ steht. So teilte Otte etwa einen Tweet der vom Verfassungsschutz beobachteten Stuttgarter Gruppe „Querdenken 711“, in dem sie sich über die Löschung ihres Youtube-Kanals beschwert. Auch Tweets der Corona-Maßnahmen-Gegner-Partei „Die Basis“ und anderer Corona-Leugner und -Verharmloser verbreitete Otte. Ein Youtube-Video über eine verbotene Demonstration gegen die Corona-Schutzmaßnahmen in Berlin kommentierte Otte kürzlich mit den Worten „erschütternde Szenen im Polizeistaat Deutschland“. Bei den Protesten hatten Demonstranten mehrfach die Polizei angegriffen.