Beim Prozess um die so genannte Terrorgruppe S. hat einer der Angeklagten am Mittwoch für einen Eklat gesorgt. Thomas N. drohte dem Hauptbelastungszeugen Paul U. ganz offensichtlich Gewalt an. Derzeit werden die Aussagen von Paul U. bei der Polizei als Videos im Prozess abgespielt. Er ist einer der Angeklagten, aber auch der Hauptbelastungszeuge. Mit einer aggressiven Geste wandte sich der Mindener Angeklagte Thomas N. am Mittwochvormittag im Saal dem Hauptbelastungszeugen zu und bedrohte ihn mit den Worten: “Die russische Seite weiß auch schon Bescheid”. Zuvor hatte er ihn lautstark bezichtigt, selbst Anschläge auf Moscheen geplant zu haben. Daraufhin wurde der Prozess kurzzeitig unterbrochen. Gruppe wollte offenbar Killer anheuern Paul U. ist Informant der Polizei und lebt derzeit auf freiem Fuß. Vor Prozessbeginn im April bekannt, dass die Gruppe S. bereits versucht haben soll, einen Auftragsmörder auf ihn anzusetzen.
Beim Prozess in Stuttgart werden derzeit immer mehr Details über die Anschlagspläne bekannt. Neben Bielefeld hatte die Gruppe offenbar auch Moscheen in Hamburg und München ins Auge gefasst. Einen Tag nach einem Treffen in Minden im Februar 2020 hatte U. bei der Polizei ausgepackt. Laut seiner Aussage sollten Moscheen in fünf bis sechs Städten angegriffen werden, mit jeweils sechs bis sieben Personen. Die Waffen dafür sollten in Tschechien besorgt werden. Weitere Mitglieder der Gruppe noch auf freiem Fuß? Laut U. gehörten noch mehr Mitglieder zu der Gruppe, die aber nicht in Minden dabei waren. Eine Hamburger Gruppe und auch Ralf N. aus Düsseldorf wurde genannt, der Kopf der dortigen ‘Bruderschaft Deutschland’. Nur durch Zufall sei er bei dem Treffen in Minden nicht dabei gewesen, er habe sich aber bereit erklärt Anschläge zu begehen und Waffenkäufe mitzufinanzieren.

via wsr: Prozess um Terrorgruppe S: Drohungen gegen Polizeiinformanten