Besonders gefährdete Menschen erhalten künftig finanzielle Unterstützung vom Land, wenn sie Schutzmaßnahmen in ihrer Wohnung einbauen lassen. Auslöser für den Fonds war die vom NSU 2.0 bedrohte Frankfurter Anwältin Seda Basay-Yildiz, die nun auch als Erste profitieren soll. Opfer von Bedrohungen, die Sicherheitsvorkehrungen an ihren Wohnungen oder Häusern vornehmen müssen, können in Hessen künftig finanzielle Beihilfen beantragen. Wie das Innenministerium in Wiesbaden mitteilte, hat die Landesregierung einen entsprechenden Hilfsfonds eingerichtet. “Es liegt im besonderen Interesse des Landes Hessen, dass Privatpersonen, die zum Opfer werden, weil sie zum Beispiel laut ihre Meinung sagen oder einfach ihren Job machen, auch Unterstützung vom Staat erhalten können”, erklärte Innenminister Peter Beuth (CDU) am Donnerstag. Kommission entscheidet über Hilfen. Beihilfen aus dem Fonds können von Betroffenen mit Wohnsitz in Hessen beantragt werden. Voraussetzung ist, dass die durchgeführten baulichen Veränderungen von der Polizei nach einer entsprechenden Gefährdungsbewertung und -einstufung empfohlen wurden. Über die Kostenübernahme entscheidet eine Kommission, die sich aus dem Opferschutzbeauftragten der Landesregierung, Vertretern der hessischen Polizei sowie Experten des Präventionsreferats des Landespolizeipräsidiums zusammensetzt.

via hessenschau: Nach der NSU-2.0-Serie – Hilfsfonds für Opfer von Bedrohungen eingerichtet