Das Landgericht Kiel hat einen 84-Jährigen wegen unerlaubten Besitzes von Waffen, Munition und Sprengstoff zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. 2015 hatten Ermittler unter anderem einen Panzer entdeckt. Das juristische Gezerre dauerte sechs Jahre. Es ging um einen Panzer, einen Torpedo, eine Flugabwehrkanone, sowie einen Granatwerfer, Pistolen, Gewehre und Munition. All das wurde 2015 mit Hilfe der Bundeswehr aus einem Keller des Mannes in Heikendorf im Kreis Plön geborgen. Ein Verstoß gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz stand im Raum. Nun hat das Kieler Landgericht den 84-Jährigen zu einer Strafe von 14 Monaten auf Bewährung und einer Zahlung von 250.000 Euro verurteilt – der Panzer spielt dabei jedoch nur noch eine Nebenrolle. Der Angeklagte habe nicht in böser Absicht gehandelt, sondern als Sammler, sagte der Vorsitzende Richter in der Urteilsbegründung. Als strafmildernd wertete die Kammer das hohe Lebensalter des Mannes, fehlende Vorstrafen und das Geständnis. Gegen einen minderschweren Fall sprachen das Auffinden vieler Waffen und Munition im Anwesen des Angeklagten. Im Kern ging es in dem Verfahren darum, ob Panzer und Flak unter das Kriegswaffenkontrollgesetz fallen und somit nicht im Privatbesitz sein dürfen. Auf Basis mehrerer Gutachten hielt das Gericht im Gegensatz zur Anklage jedoch nur die Flak möglicherweise für eine Kriegswaffe. Verurteilt wurde der 84-Jährige letztendlich nur im Fall eines Maschinengewehr-Laufs und zweier Patronen wegen Besitzes einer Kriegswaffe.

via ndr: Prozess um Panzer im Keller: Bewährungsstrafe für Heikendorfer

siehe auch: LG Kiel verhängt Bewährungsstrafe – Ein Wehr­macht­s­panzer im Keller. Ein Kieler Waffensammler hortete u. a. einen Wehrmachtspanzer im Keller seiner Villa. Doch dann wurde die Justiz darauf aufmerksam. Das juristische Gezerre um das Strafmaß dauerte sechs Jahre, nun gibt’s ein Urteil. Die Bilder der Durchsuchung einer Villa an der Kieler Förde sind 2015 um die Welt gegangen. Neun Stunden benötigten Pioniere der Bundeswehr, einen knapp 40 Tonnen schweren Weltkriegspanzer vom Typ “Panther” mit Bergungspanzern sicherzustellen. Es folgte ein sechsjähriges juristisches Gezerre. Am Dienstag hat das Kieler Landgericht (LG) den 84 Jahre alten Eigentümer zu einem Jahr und zwei Monaten auf Bewährung verurteilt – wegen unerlaubten Besitzes von Waffen, Munition und Sprengstoff (Urt. v. 03.08.2021, Az. 7 Kls 13/17). Wegen rechtswidrig langer Verfahrensdauer gelten vier Monate davon als verbüßt. Der Angeklagte muss zudem 250.000 Euro zahlen. Davon sollen bis Ende August 2022 das Schmerz- und Palliativzentrum der Kieler Uniklinik und die SOS-Kinderdörfer je 70.000 Euro erhalten, ein Kieler Tierheim 60.000 Euro und die Staatskasse bis Jahresende 50.000 Euro; Nazi Shock: Man Who Kept WWII Tank In His Basement Fined $300,000 By German Court. A German man who had kept a World War II Nazi tank and an anti-aircraft gun in a huge arsenal of weaponry in his cellar has been fined more than $30,000. Retired financial broker Klaus-Dieter Flick kept the 1943 Panther (Panzer) tank in his villa in the town of Heikendorf. Flick told authorities several times that he bought the tank as scrap in Great Britain in 1977. He also said that the country’s Bundeswehr [army] helped him repair its engine, charging him about $33,000 for doing so. However, the court decided Flick had broken the country’s War Weapons Control Act. As a result, he was fined $300,000, given a suspended prison sentence of 14 months and ordered to dispose of the tank. The 45-ton Panzer, in addition to a whole arsenal of World War II military equipment, including ammunition, a mortar, a 3.5-inch anti-aircraft gun and a torpedo, were seized from Flick’s basement by military police in 2015. At the time, authorities were searching for art that had been illegally seized by the Nazis. A police officer who visited the property as part of that search testified at Flick’s trial that he was amazed when he switched on a basement light and saw SS runes [symbols] hanging on the wall, and the tank in an underground garage. He immediately reported it and notified prosecutors.

Panther-Sinsheim.jpg
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