Im Rahmen einer Videokonferenz der Reichsbürger-Szene um Rüdiger Hoffmanns Gruppierung staatenlos.info schaltete sich am 13. August auch Karl Hilz zu. Er warb um die Mitarbeit der Anhänger in der von ihm und anderen Pandemieleugnern ausgerufenen „neuen APO“. Wohl wichtigste Bedingung: keine sichtbaren Reichsflaggen auf Demos. Es zeigt sich erneut, mit wem der ehemalige Polizeibeamte gemeinsame Sache zu machen bereit ist, wenn es gegen den demokratischen Rechtsstaat geht. Um es vorwegzunehmen: Die wohl angedachte Kooperation kam nicht zu Stande. Hauptgrund waren die Egos der beiden Protagonisten Karl Hilz und Rüdiger Hoffmann. Nach einer halben Stunde Austausch mit einem längeren Monolog von Hilz, zum Ende hin eher wüstes gegenseitiges Anschreien, verabschiedete sich der Münchner abrupt aus der Schalte. Einig waren sich beide, dass die Lage angeblich höchst dramatisch und lebensbedrohlich sei und mit der Impfung ein „Völkermord / Genozid“ geplant sei. Allerdings passten die Narrative, mit denen beide jeweils auf ihre Art den demokratischen Rechtsstaat zu delegitimieren suchen, nicht nur nicht zueinander, sondern lösten wechselseitige Beschimpfungen aus. (…) Sprich: Hilz heißt mit diesen Worten Rechtsradikale, Reichsbürger bis hin zu Neonazis auf den Veranstaltungen willkommen, sie dürfen nur nicht nach außen sichtbar werden und die Bevölkerung soll gezielt im Unklaren gelassen werden, wer da neben ihnen auf der Straße läuft. Im Grunde zielt der Appell auf eine Wiederholung der Proteste vom August 2020, nur ohne die Bilder von Reichsflaggen, die spätestens mit der Berichterstattung über den Vorfall an der Reichstagstreppe ihren Weg in die Massenmedien fanden und mit den Querdenken-Protesten verbunden wurden.
Der „Sturm auf den Reichstag“ ging damals bekanntlich von Hoffmanns Veranstaltung auf der Wiese vor dem Parlament aus, die Fahnen waren aber in allen Teilen der Querdenker-Proteste im August gut sichtbar, wenn auch nicht prägend. Das soll nach Hilz´ Vorstellungen nicht mehr passieren. An der Ideologie und den Inhalten der Gruppen störte er sich hingegen kaum. Nur Indigene mit vollen Mitwirkungsrechten Die Gruppe zählt zu den bekanntesten Organisationen aus der Szene der Reichbürger und Selbstverwalter. Hoffmann ließ etwa über den ganzen Stream auch keine Zweifel an seiner rassistischen Einstellung aufkommen. Nach 1945 zugewanderte Personen oder Abkömmlinge aus „Mischehen“ seien in seiner Staatskonstruktion nie gleichberechtigt. Das exerzierte er auf eine Zuschauerfrage am Ende des viereinhalbstündigen Streams am Beispiel Xavier Naidoo durch. Der könne ja ein netter Mensch sein, wenn er sich für die nationale Bewegung einsetze, könne „als Mischling“ aber nur eine Art „Ehrenstaatsbürgerschaft“ erhalten, er dürfte nicht an Abstimmungen teilnehmen und wäre im Staatsgebiet nur geduldet.

via endstation rechts bayern: ZOOM-Konferenz mit Rüdiger Hoffmann – Karl Hilz wirbt um die Unterstützung der Reichsbürger-Szene