Beim Notdienst Kinderschutz wurden über Jahre regelwidrig Daten zu Sinti und Roma erfasst. Der Berliner Notdienst Kinderschutz hatte im Zuge der Datenerfassung bei Kinder- und Jugendschutzfällen über Jahre eine Unterkategorie »Sinti/Roma« etabliert. Das geht aus einer Antwort der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie auf eine Schriftliche Anfrage des Berliner Grünen-Abgeordneten Sebastian Walter hervor. »Ich möchte hier nichts falsch skandalisieren«, sagt Walter zu »nd«. »Aber eine solche Datenerhebung ist eine sehr sensible Angelegenheit, nicht zuletzt aufgrund der deutschen Geschichte«, so der antidiskriminierungspolitische Sprecher der Grünen-Fraktion im Abgeordnetenhaus mit Blick auf die Verfolgung der Sinti und Roma während der NS-Zeit. Nicht ohne Grund dürfe seither die Zugehörigkeit zu nationalen Minderheiten, zu denen auch Sinti und Roma gehören, staatlicherseits nicht mehr erfasst werden.

via nd: Antiziganismus-Vorwürfe – Jugendverwaltung in Erklärungsnot

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