Gegendemonstranten aus der Querdenker-Szene haben sich bei einem Wahlkampfauftritt von Robert Habeck in Maulbronn verbale und teilweise auch körperliche Auseinandersetzungen mit Grünen-Anhängern geliefert. Organisatoren und Polizei waren überfordert. Politische Eskalation an einem Ort der Idylle: Der Besuch von Robert Habeck, dem Co-Spitzenkandidaten von Bündnis 90/Die Grünen, sollte eigentlich ein friedliches Wahlkampf-Highlight in Maulbronn werden. Der örtliche Kreisverband der Grünen hatte dem Wahlkämpfer in historischer Kulisse in Maulbronn die Bühne bereitet mit Pavillon, Monitoren und Gebärdenübersetzern. Bei sommerlichen Temperaturen versammelten sich rund 500 Personen im Innenhof des Klosters. Doch nicht alle kamen in guter Absicht. Schien es sich vor Beginn der Veranstaltung noch um eine kleine Randgruppe an Gegendemonstranten zu handeln, wurden die lautstarken Gegner immer mehr. Die Gegendemonstranten, offenkundig aus dem „Querdenker“-Millieu, waren angetreten mit ihren typischen Plakaten und wandten sich gegen die Corona-Politik von Land und Bund: „Lasst unsere Kinder frei atmen“, „Isolation macht krank“ oder „Demokratie braucht Freiheit“. Als dann eine junge Frau mit einem Plakat, auf dem Habeck als „Volksverräter“ bezeichnet wurde, zur Bühne drängte, kam es zu ersten Rangeleien. (…) Die Polizei versuchte die Parteien zu trennen, war aber damit überfordert, weil sie lediglich mit acht Kräften vor Ort war. Man habe die Situation im Vorfeld falsch eingeschätzt, sagte einer der Beamten, weil es keinerlei Anzeichen gegeben habe für eine Demo dieser Art. Nach der Veranstaltung wurden mehrere leichte Körperverletzungen zu Protokoll genommen. Ein Sprecher des Polizeipräsidiums Pforzheim sagte am Sonntag: „Es kam zu einer wechselseitigen Körperverletzung.“

via bnn: Rangeleien und Verletzte: Querdenker stören Habeck-Auftritt in Maulbronn