Jahrelang unterstützte ein Verein die AfD im Wahlkampf mit millionenschweren Kampagnen. Recherchen von NDR, WDR und der “Zeit” zeigen nun, dass der eigentliche Akteur offenbar in der Schweiz sitzt. Es war ein sperriger Name, unter dem von 2016 bis 2018 millionenteure Plakat- und Werbekampagnen zugunsten der AfD liefen. Ein “Verein zur Erhaltung der Rechtsstaatlichkeit und bürgerlichen Freiheiten e.V.”  hatte die Kampagnen lanciert, so war es auf den Plakaten und im Impressum Hunderttausender Gratiswerbezeitungen zu lesen. Die Werbebotschaften riefen dazu auf, die AfD zu wählen. Die Partei selbst hatte sie nach eigenen Aussagen weder beauftragt noch bezahlt und beteuerte, nichts über ihr Zustandekommen zu wissen.Neue Recherchen von NDR, WDR und der “Zeit” legen nun nahe, dass auch der Verein offenbar nie als echter Akteur gehandelt hat. Er diente vor allem als Fassade, um diese Art von “Parallelaktionen” als Werbung von dritter Seite rechtlich möglich zu machen. Der Verein muss seine Finanzen – anders als eine Partei oder eine Agentur – niemandem offenlegen. Das Konstrukt eines Vereins ermöglichte es den bis heute unbekannten Gönnern, legal viel Geld in Werbung für die AfD zu stecken und zugleich im Verborgenen zu bleiben.Den Recherchen zufolge liefen jedoch Zahlungen direkt über eine Schweizer Werbeagentur namens Goal AG und ihren deutschen Chef Alexander Segert. Wer die Millionen für die Kampagnen ursprünglich bezahlt hat, ist bis heute unklar. Ein wichtiges Indiz dafür, dass der Verein vor allem zur Tarnung diente: Auf dem deutschen Vereinskonto, auf das angeblich Tausende deutsche Unterstützer mit Kleinspenden Geld zusammengetragen haben sollten, um die Werbung zu bezahlen, lagen nie Millionensummen (…) Die Zahlungen für die Pro-AfD-Kampagne in mehreren Wahlkämpfen wurden demnach nicht über dieses Vereinskonto abgewickelt. Liefen die Millionen also direkt über die Werbeagentur Goal AG aus der Schweiz? Weitere Dokumente und Aussagen sprechen dafür.

via tagesschau investigativ: AfD-Parteispenden – Der Verein, der nur Tarnung war

siehe auch: AfD-Chef Jörg Meuthen und sein Freund aus der Schweiz. Recherchen von CORRECTIV, Spiegel und ZDF Frontal haben enthüllt, wie eine Schweizer Werbeagentur an Aufträgen für eine anonym finanzierte AfD-Unterstützerkampagne beteiligt war. Es geht um mehr als zwei Millionen Euro. Parteichef Jörg Meuthen steht erneut im Fokus. Er ist mit dem Chef der Agentur befreundet. Bei guten Freundschaften kreuzen sich die Lebenswege auch noch nach vielen Jahren. So verläuft offenbar auch die Freundschaft zwischen Jörg Meuthen und Alexander Segert. Ausgerechnet bei einer der schillerndsten Parteispendenaffären der Bundesrepublik treffen sich die Wege der zwei fast gleichaltrigen Freunde. Es geht um eine millionenschwere Wahlwerbung für die AfD aus der Schweiz, die CORRECTIV, Spiegel und ZDF Frontal anhand von internen Unterlagen konkret belegt haben. AfD-Politiker sollen nach Aussagen ehemaliger Parteifreunde davon gewusst haben. In dem Fall könnte der AfD ein Verfahren wegen illegaler Parteispenden in Millionenhöhe drohen. Ein alter Freund des AfD-Parteichefs und die Spendenaffäre
Alexander Segert, 58 Jahre alt, ist nach eigener Aussage seit über 30 Jahren mit dem heutigen Parteichef Jörg Meuthen befreundet.