Jan Böhmermann zerlegt im ZDF Magazin Royale die AfD und ihre Desiderius Erasmus-Stiftung. Schonungslos. Auch im Wortlaut. Stichwort: Nazis. Die TV-Kritik. „Endlich wieder Geld für Nazis“. (…) „Erasmus von Rotterdam hegte eine tiefe Abneigung gegen das Judentum, die sich zum Judenhass steigerte“. Und: „Er widmete ein ganzes Buch der Frage, warum gegen die Türkei und ihren ‚bösartigen und kriminellen Mohamed‘ Krieg zu führen sei.“ Die Einordnung liefert der ZDF-Satiriker gleich mit: „Alright, das erklärt einiges. Ein islamfeindlicher Antisemit.“ Die AfD-nahe Stiftung lässt Jan Böhmermann anschließend nicht davonkommen. Er zitiert Zeitungsartikel, in welchen es unter anderem heißt: „Warnung vor rechter Kaderschmiede“, „AfD-nahe Stiftung: Bündnis warnt vor rechter ‚Unterwanderung‘ im Bildungssektor“ und „Stärkung des Rechtsextremismus? Streit um Steuergeld für AfD-nahe Stiftung.“ (…) Es soll nicht zu viel verraten werden, nur: Namen wie Erika Steinbach (Striftungschefin), Götz Kubitschek und Björn Höcke spielen eine prominente Rolle. Was zum nächsten Punkt führt: Die Stiftungs-Millionen stehen in keinem Gesetz. Der Bundestag beschließt sie einfach. Alle (vier) Jahre wieder. Irgendwo heißt es, dass verfassungsfeindliche Stiftungen außen vor bleiben sollen. Ob die Desiderius Erasmus-Stiftung verfassungsfeindlich ist? Am besten dazu die aktuelle Ausgabe des Magazin Royale gucken. Eine schaute jedenfalls gut hin: Karla Kolumna. Die nämlich verkleidete sich laut Böhmermann als Kellner und schlich sich ein ganzes Wochenende in einem Hotel im Rotlichtviertel Frankfurts bei einer Erasmus-Stiftungssitzung ein. Sie hörte Widerliches.

via fr: Jan Böhmermann entlarvt Erasmus-Stiftung: „Endlich wieder Geld für Nazis“

siehe dazu auch: AfD-nahe Erasmus-Stiftung – AfD-Stiftung von Rechten durchsetzt. Die Bundesregierung schätzt das Umfeld der Erasmus-Stiftung teilweise als rechtsextrem ein. Brisant: Die Stiftung hat Anspruch auf staatliche Gelder. Bundesregierung sieht zahlreiche Organisationen im Umfeld der AfD-nahen Erasmus-Stiftung als rechtsextrem an. Das geht aus der Antwort auf eine Kleine Anfrage der Grünen-Fraktion im Bundestag hervor, die der taz vorliegt. In der Anfrage mit dem Titel „Verbindungen, Aktivitäten und Akteurinnen und Akteure der Desiderius-Erasmus-Stiftung“ hatten die Abgeordneten Konstantin von Notz und Kai Gehring das Innenministerium nach Einschätzungen zu Netzwerken und Publikationen im Dunstkreis der sogenannten Neuen Rechten gefragt, die teilweise Überschneidungen zum Personal der Erasmus-Stiftung aufweisen oder in denen dieses publiziert. Unter den abgefragten Organisationen sind unter anderem das „Ein-Prozent“-Netzwerk, Götz Kubitscheks „Institut für Staatspolitik“, aber auch die offiziell aufgelöste völkische AfD-Parteiströmung „Der Flügel“. Abgefragt wurden auch extrem rechte Publikationen wie das „Compact Magazin“ und „Sezession“, welche die Bundesregierung beide der Neuen Rechten zuordnet. Unter dem Sammelbegriff versteht sie laut Antwort Einzelpersonen und Gruppierungen, die ein „antiegalitäres Weltbild“ eint, das an „antidemokratische Strömungen der Weimarer Republik“ anknüpft, der sogenannten „Konservativen Revolution“.
In und für einen Teil dieser Organisationen waren und sind ehemalige und aktuelle Vorstands- und Kuratoriumsmitglieder der Erasmus-Stiftung tätig. So wurde etwa das Kuratoriumsmitglied der Erasmus-Stiftung, Karl Albrecht Schachtschneider, vom Historiker und Experten für die Neue Rechte Volker Weiß zum inneren Kreis der Kampagne „Ein Prozent“ gezählt. Laut Antwort der Bundesregierung betreibt der vom Verfassungsschutz beobachtete Verein „Ein Prozent“ die „pauschale Herabwürdigung von MigrantInnen“ – etwa in dem man sie für Kriminalität und Krankheiten verantwortlich mache. Wie die Bundesregierung Mitglieder solcher Organisationen einschätze? Antwort: „Funktionäre, Mitglieder und nachdrückliche Unterstützer rechtsextremistischer Kern-, Teil- und Nebenorganisationen werden dem Rechtsextremismus zugeordnet.“ Ähnliche Deutungen finden sich zu weiteren Organisationen, zu denen Mitglieder der Stiftung Bezüge aufweisen.