Eine Aktion von Beamten am Holocaust-Mahnmal könnte für sie dienstrechtliche Konsequenzen haben. Die Polizeipräsidentin entschuldigt sich für das Verhalten. Polizisten haben das Holocaust-Mahnmal in Berlin für das Training von Liegestützen genutzt. Polizeipräsidentin Barbara Slowik entschuldigte sich und verurteilte die Aktion vom Pfingstwochenende, über die die Zeitung „B.Z.“ am Montag berichtete. Die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas kritisierte die Beamten. „Das Verhalten der Kollegen ist eine Missachtung dessen, wofür gerade dieses Mahnmal steht und entspricht nicht der Achtung, die ihm entgegengebracht werden muss und die ihm von der Polizei Berlin auch entgegengebracht wird“, teilte Slowik mit. „Es verletzt für mich zudem das Andenken an die Ermordeten.“ Die Polizisten waren an Pfingsten wegen Demonstrationen im Regierungsviertel nahe dem Holocaust-Mahnmal im Einsatz. Ein Foto in der „B.Z.“ zeigt uniformierte Polizisten, die an Steinblöcken am Rand des Mahnmals Liegestütze machen. Dabei sollen sie sich gegenseitig mit Handys gefilmt haben. (…) Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) teilte mit: „Das Verhalten der Kollegen ist an Geschmacklosigkeit nicht zu überbieten. Das Holocaust-Denkmal ist kein Abenteuerspielplatz. Diese unerklärliche Aktion verhöhnt den Genozid an Millionen Menschen und tritt die Werte, für die unsere Berliner Polizei steht, mit Füßen.“ Anscheinend bestehe selbst innerhalb der Polizei großer Nachholbedarf im Bereich politische Bildung.

via tagesspiegel: „Verletzt das Andenken an die Ermordeten“ – Berliner Polizisten machen Liegestütze am Holocaust-Mahnmal

Holocaust-Mahnmal Berlin 2006.jpg
Von K. Weisser – <span class=”int-own-work”>Selbst fotografiert</span>, CC BY-SA 2.0 de, Link