Mehrmals sickern Interna der Staatsanwaltschaft an Hildmann durch. Nun soll der Maulwurf enttarnt sein. Offenbar gibt es Verbindungen zu „Querdenkern“. Bei den Ermittlungen gegen den Verschwörungsideologen Attila Hildmann hat es Medienberichten zufolge in der Berliner Justiz offenbar einen Maulwurf gegeben. Eine ehemalige Mitarbeiterin der Berliner Generalstaatsanwaltschaft steht nach ARD-Recherchen in dem Verdacht, Informationen an den Beschuldigten Hildmann weitergegeben zu haben. Nach Informationen des ARD-Politikmagazins Kontraste und des Rechercheformats STRG_F, das der NDR produziert, handelt es sich um die 32-jährige M. aus Berlin. Sie soll unter anderem auf Unterlagen zum Ermittlungsverfahren gegen Hildmann zugegriffen haben. Wie der “Spiegel” berichtet, soll sie auch Informationen zu dem rechtsextremen Videoblogger und selbsternannten “Volkslehrer” Nikolai Nerling abgerufen haben.
Ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Berlin bestätigte den Angaben zufolge auf Anfrage, dass gegen eine ehemalige Angestellte aus der IT-Abteilung der Behörde wegen des Verdachts der Verletzung des Dienstgeheimnisses und der versuchten Strafvereitelung ermittelt werde. Der Mitarbeiterin wurde demnach fristlos gekündigt. Es habe strafrechtliche Konsequenzen für sie gegeben, teilte Berlins Justizsenator Dirk Behrendt (Grüne) der Deutschen Presse-Agentur am Montag mit. Auf die Spur der Mitarbeiterin M. war die Generalstaatsanwaltschaft den Berichten zufolge dadurch gekommen, dass die 32-Jährige mehrfach bei Polizeieinsätzen aufgefallen sein soll. Unter anderem habe die Polizei M. im Umfeld eines Aktivisten der „Querdenker“-Szene identifiziert. Dem “Spiegel” zufolge soll sie auf Fotos in erster Reihe bei “Querdenker”-Demos zu sehen sein. (…) Neben der Weitergabe von Daten soll die Beschuldigte den in Deutschland gesuchten Hildmann auch Anfang des Jahres in der Türkei besucht haben. Dies behauptet ein ehemaliger Weggefährte von Hildmann, Kai Enderes, im Interview mit Kontraste und STRG_F. Die Justizmitarbeiterin M. habe auch den Haftbefehl an Hildmann weitergegeben, erzählte Enderes demnach.

via tagesspiegel: Verschwörungsideologe mit Infos versorgt – Berliner Justiz enttarnt Spitzel im Fall Hildmann